In seinem achten Erscheinungsjahr widmet sich der Bericht schwerpunktmäßig den Risiken rassistischer Diskriminierung durch polizeiliche Datenverarbeitung. Wir analysieren die Frage, inwiefern bei der Erhebung und Nutzung personenbezogener Daten durch die Polizei Diskriminierungsrisiken bestehen. Gemäß der EU-Richtlinie zum Datenschutz bei Polizei und Strafjustiz dürfen „sensible Daten“, also solche, aus denen etwa Hautfarbe oder die vermeintliche „ethnische Herkunft“ hervorgeht, nur unter strengen Anforderungen verarbeitet werden. Diese Richtlinie ist hierzulande nicht ausreichend umgesetzt. Bund und Länder sind gemeinsam in der Pflicht, die gesetzlichen Vorschriften anzupassen und verbindliche Regeln für Schutzmaßnahmen festzuschreiben, um einen adäquaten Schutz vor rassistischer Diskriminierung zu gewährleisten.
Darüber hinaus greift der Bericht fünf weitere Themen auf, die im Berichtszeitraum (Juli 2022 – Juni 2023) in Deutschland von hoher menschenrechtlicher Relevanz waren: der Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt, die Versammlungsfreiheit im Kontext Klimaaktivismus, die politische Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen, der gesetzliche Diskriminierungsschutz für Menschen mit Behinderungen und der barrierefreie Wohnraum.