Menschenrechtsforschung

Wege zur Erkenntnis – Methodenpluralismus im Bereich Wirtschaft und Menschenrechte

Ziele

Menschenrechtliche Auswirkungen von Unternehmensaktivitäten werden im Themenfeld Wirtschaft und Menschenrechte überwiegend mit rechts- und seltener mit betriebswissenschaftlichen Methoden untersucht. Diese methodische Festlegung schränkt die Analyse der Ursachen menschenrechtlicher Auswirkungen stark ein. Wichtige Erkenntnisse über menschliches Verhalten und soziale wie ökonomische Strukturen in Gesellschaft und Wirtschaft machen sich Expert*innen in diesem Themenfeld selten zunutze. Dies erschwert beispielsweise die Erforschung von Rahmenbedingungen für verantwortungsvolles Handeln von Unternehmen in Bezug auf Menschenrechts- und Umweltstandards.

Mit diesem Projekt sollen Forschende in den Dialog gebracht werden, die Fragestellungen aus dem Themenfeld Wirtschaft und Menschenrechte mit innovativen Ansätzen bearbeiten. Ziel ist es, die Weiterentwicklung von theoretischen Rahmungen, Methodologien und Methoden im Bereich Wirtschaft und Menschenrechte voranzutreiben. Diese Forschungsansätze sollen auch für die Politikberatung im Bereich Wirtschaft und Menschenrechte fruchtbar gemacht werden.

Kurzbeschreibung des Projekts

Das Themenfeld "Wirtschaft und Menschenrechte" ist spätestens seit der Annahme der UN-Leitprinzipien im Menschenrechtsrat im Jahr 2011 zunehmend Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Allerdings befasst sich hauptsächlich die rechtswissenschaftliche und seltener die betriebswirtschaftliche Forschung mit diesem Thema. Daneben gibt es einige wenige wirtschaftsethische Ansätze sowie erste Anwendungsversuche der Methoden der Verhaltenswissenschaften. Zu den Letzten zählt eine verhaltensökonomische Studie mit experimentellem Design, die das DIMR zusammen mit der TU München umsetzte.1 Diese widmete sich der Frage: Unter welchen Umständen sind Menschenrechts- und Umweltstandards für Unternehmen wichtiger als Gewinne oder Kostenersparnisse?

Das Projekt will vielfältigere Methoden im Bereich Wirtschaft und Menschenrechte mit Blick auf das Thema Unternehmensverantwortung fördern. Es führt Forschungsansätze zusammen, welche mit bisher in diesem Feld ungewöhnliche Disziplinen arbeiten: Verhaltensforschung, Wirtschaftsethik, Finanzierungstheorie, Kritische Theorie.

Mit der wissenschaftlichen Konferenz „Business & Human Rights – Integrating a Plurality of Methods for Understanding and Applying Corporate Responsibility" vom 11.-13.04.2023 in Berlin bringt das DIMR in Kooperation mit der Universität Freiberg Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen in einen Dialog. Die Ergebnisse werden in einer Dokumentation zugänglich gemacht. Das Institut gibt 2024 eine Ausgabe der Zeitschrift für Sozialen Fortschritt zu diesem Thema heraus.

Beteiligte Personen/Projektmitarbeiter*innen

Deniz Utlu

Laufzeit

Januar 2023 bis Dezember 2024

Finanzierung

Eigenmittel des Deutschen Instituts für Menschenrechte

Publikationen zu diesem Thema

Ansprechpartner*in

Portrait von Deniz Utlu
© DIMR/B. Dietl

Deniz Utlu

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Telefon: 030 259 359 - 0

E-Mail: utlu(at)institut-fuer-menschenrechte.de

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