Ziele
Bei der Anschaffung von Kinder- und Jugendbüchern stehen Bibliotheken, Schulen und Eltern vor der Frage: Wird dieses Buch eigentlich menschenrechtlichen Kriterien gerecht? In diesem Projekt wurde der aktuelle Stand der Debatte um eine inklusive Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland, insbesondere im Hinblick auf diversitätsgerechte und diskriminierungskritische Ansätze, zusammengefasst. Mit diesem Projekt sollen Lehrkräfte, pädagogisches Personal und Bibliothekar*innen befähigt werden, einen Menschenrechtsansatz bei der Auswahl und Vermittlung von Kinder- und Jugendliteratur anzuwenden. Dadurch werden auch Kinder und Jugendliche für eigene Rechte sensibilisiert und empowert. Einrichtungen wie Schulen oder Bibliotheken werden zu einer kritischen Bestandsanalyse sowie zum reflektierten Medienerwerb angeregt und befähigt.
Kurzbeschreibung des Projekts
Die Diskussion um mehr Inklusion und Diversität hat bereits öffentliche Bibliotheken erreicht. Dies bedingt eine kritische Bestandsanalyse bzw. einen reflektierten Medienerwerb. Ein wichtiges Kriterium dabei stellt die Notwendigkeit einer angemessenen Repräsentation aller Menschen, insbesondere von gesellschaftlich marginalisierten Gruppen, dar. Besondere Aufmerksamkeit erfahren rassismuskritische Ansätze und solche, die Menschen mit Behinderungen im Blick haben. Mittlerweile gibt es Empfehlungen von verschiedenen Institutionen, Einrichtungen und Akteur*innen, worauf bei der Anschaffung von Kinder- und Jugendbüchern bzw. der Auswahl für pädagogische Zwecke geachtet werden sollte. Das Projekt stellt den Forschungsstand dar und diskutiert, inwiefern Menschen- und Kinderrechte als Kriterien für die Beurteilung und Vermittlung von Kinder- und Jugendbüchern angewandt werden können.
Ausgehend von der Analyse des Bestandes an Kinder- und Jugendbücher der DIMR-Bibliothek werden aktuelle (wissenschaftliche) Veröffentlichungen zum Thema „Diversität und Inklusion in Kinder- und Jugendbüchern“ gesichtet. Zusätzlich werden Interviews mit Expert*innen für menschenrechtsbasierte Kinder- und Jugendliteratur geführt. Auf Kriterienkataloge verschiedener Akteur*innen wird verwiesen, deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede knapp skizziert.
Dieses Projekt bietet auf diese Weise Orientierung bei der Suche nach menschenrechtsbasierter Kinder- und Jugendliteratur, spricht Empfehlungen aus und leistet so einen Beitrag zur Professionalisierung im Hinblick auf Kinder- und Menschenrechte für Bibliotheksmitarbeitende, pädagogische Fachkräfte und andere in der Leseförderung tätige Menschen. Vermittlungs- und Aneignungsprozesse werden mit Praxistipps in den Blick genommen.
Beteiligte Personen/Projektmitarbeiter*innen
Anne Hirschfelder
Laufzeit
Januar 2023 bis Dezember 2023
Finanzierung
Eigenmittel des Deutschen Instituts für Menschenrechte