Menschenrechtsforschung

Inklusive Bildung

Ziele

Ziel dieses Projektes ist zu ermitteln, welche praktischen Hürden Kindern mit Behinderungen den Zugang zu einer inklusiven Regelschule erschweren.  Die Ergebnisse dienen der Politikberatung auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene (Exekutive und Legislative) sowie der Bewusstseinsbildung und Beratung weiterer Akteure im Bildungsbereich (Schulleitungen, pädagogische Fachkräfte, u.a.).

Kurzbeschreibung des Projekts

Die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) verpflichtet Deutschland, ein inklusives Bildungssystem zu schaffen. Vierzehn Jahre nach Inkrafttreten der UN-BRK zeigen sich hier jedoch große Umsetzungsdefizite: In der Mehrheit der Bundesländer stagniert der Umsetzungsprozess der inklusiven Bildung. Derzeit werden im Bundesdurchschnitt noch immer sechs von zehn Schüler*innen mit sonderpädagogischer Förderung an einer Förderschule unterrichtet.

Außer Handlungsbedarfen auf normativer und politischer Ebene liegen bestehende Umsetzungsbarrieren inklusiver Bildung v.a. in einem inklusionsskeptischen Klima in politischen Kreisen, der Schullandschaft, bei Eltern und in der Sonderpädagogik. Dies führt zu mannigfaltigen praktischen Hürden, die der Umsetzung von Inklusion im Wege stehen.

Um diese Zugangshürden zu typisieren und verallgemeinerbare Ergebnisse zu formulieren, wird aufgrund der völkerrechtlichen Vorgaben nach Artikel 24 UN-BRK eine quantitative Befragung von Eltern von Kindern mit den sonderpädagogischen Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung, Sinnesbeeinträchtigungen (Sehen, Hören) und Körperbehinderung mittels eines Online-Erhebungs-Tools. Als Ergänzung dazu werden qualitative Interviews mit einschlägigen Beratungsstellen geführt, die Zugangsprobleme verdichten und umfassender benennen können und zudem strukturelle Faktoren (in den jeweiligen Ländern) stärker einzuordnen und zu thematisieren wissen. Die Erhebungen werden von einem partizipativen Beteiligungsverfahren begleitet, indem in verschiedenen Stadien der Forschung Konsultationen mit Selbstvertretungsorganisationen und wissenschaftlichen Forscher*innen stattfinden.

Auf diese Weise werden Gelingensbedingungen für Inklusion formuliert und ein stärkeres Bewusstsein für die Lebenslagen von Kindern mit Behinderungen und ihrer Familien geschafft. Zudem wird damit eine Forschungslücke geschlossen, die sowohl von wissenschaftlicher Seite als auch von Seite der Fachberatungsstellen bestätigt wurde.

Beteiligte Personen/Projektmitarbeiter*innen

Britta Schlegel, Susann Kroworsch

Laufzeit

Juli 2024 bis April 2026

Finanzierung

Eigenmittel des Deutschen Instituts für Menschenrechte

Publikationen zu diesem Thema

Ansprechpartner*in

© DIMR/B. Dietl

Dr. Susann Kroworsch

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Telefon: 030 259 359 - 444

E-Mail: kroworsch(at)institut-fuer-menschenrechte.de

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