Die Juristin Naile Tanış ist seit dem 16. Mai 2023 die Abteilungsleitung der unabhängigen Berichterstattungsstelle Menschenhandel des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Zuletzt war sie als Fachreferentin in der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in der Abteilung Frauen und Gleichstellung tätig (Oktober 2020 – Mai 2023). Ihr Aufgabengebiet umfasste unter anderem die Erarbeitung von frauenpolitischen Grundsatzpositionen für das Land Berlin im Politikbereich der Anti-Gewalt-Arbeit sowie die strategische und landesweite Steuerung und Implementierung von Maßnahmen und deren Evaluierung zur Weiterentwicklung des Berliner Hilfesystems zum Schutz und zur besseren Versorgung von gewaltbetroffenen Frauen unter Berücksichtigung des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt (Istanbul Konvention).
Ihre berufliche Karriere startete sie als Rechtsanwältin (2002 – 2004). Anschließend war sie 14 Jahre lang Geschäftsführerin des Vereins „Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e. V.“ (KOK e. V.). Dort verantwortete sie das Projekt- und Finanzmanagement, begleitete Vernetzungs-, Gremien-, Lobby- und Projektarbeit, verfasste diverse Publikationen zum Thema Menschenhandel und war mehrfach als Sachverständige zum Thema Menschenhandel zu Anhörungen im Deutschen Bundestag geladen. Seit 2020 ist sie ehrenamtliches Beiratsmitglied im KOK e. V. In ihrer Funktion als Geschäftsführerin des KOK e. V. war sie bis 2020 Beiratsmitglied beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Im Anschluss an ihre Tätigkeit beim KOK e. V. übte sie zweieinhalb Jahre das Amt der hauptberuflichen Frauenbeauftragten an der Universität der Künste Berlin aus. In dieser Zeit entwickelte sie unter anderem Maßnahmen, Initiativen und Richtlinien zur Chancengleichheit und zur Sichtbarmachung von gender- und diversitätsorientierten Themen.