In Nicaragua haben staatliche Repression und Menschenrechtsverletzungen ein Ausmaß erreicht, dass UN-Expert*innen von möglichen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ sprechen. Menschenrechtsverteidiger*innen, Journalist*innen und Kritiker*innen sind Ziel von Todesdrohungen, Angriffen, Einschüchterungen, Überwachungen, Online-Diffamierungskampagnen, willkürlicher Inhaftierung und dem Entzug der Staatsangehörigkeit. Sie werden ins Exil gedrängt oder deportiert. Über 3.700 gemeinnützige Organisationen wurden verboten. Menschenrechts- und soziale Organisationen haben sich trotz dieser widrigen Umstände im Exil reorganisiert, etwa in Costa Rica.
In der 11. Werner Lottje Lecture würdigen wir die nicaraguanische Menschenrechtsverteidigerin Wendy Flores Acavedo, Koordinatorin des Colectivo de Derechos Humanos Nicaragua Nunca Más. Sie setzt sich gemeinsam mit dem Colectivo aus dem Exil für die Rechte von Opfern der nicaraguanischen Diktatur ein, macht auf Menschenrechtsverletzungen in Nicaragua aufmerksam und trägt zur Erinnerungs- und Bildungsarbeit bei. Mit ihrer herausragenden Arbeit ist Wendy Flores ein Bezugspunkt für die nicaraguanische Exilgemeinde und die internationale Gemeinschaft.
Wie arbeiten nicaraguanische Menschenrechtsverteidiger*innen im und aus dem Exil? Mit welchen Problemen und Widerständen sind sie konfrontiert? Welche Art von internationalem Engagement ist notwendig, damit Menschenrechtsverteidiger*innen wie Wendy Flores ihre Arbeit auch im Exil fortsetzen können? Und wie können ihre Forderungen nach Gerechtigkeit unterstützt werden?
Diese und andere Fragen diskutieren wir mit unseren Gästen:
- Wendy Flores Acevedo, Koordinatorin des Colectivo de Derechos Humanos Nicaragua Nunca Más
- Luise Amtsberg, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe
- Johannes Icking, Referent Menschenrechte, Brot für die Welt
Eine Simultanübersetzung Spanisch – Deutsch wird angeboten.
Barrierefreiheit:
Der Veranstaltungsort ist rollstuhlgerecht. Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie besondere Unterstützungsbedarfe haben. Angemessene, mit der Veranstaltung verbundene Vorkehrungen treffen wir gerne im Rahmen unserer Möglichkeiten für Sie.
Wir freuen uns über Ihre Mitteilung bis zum 14. April 2024.
Kontakt:
Mirjam Appel, Brot für die Welt
Tel.: 030 65211-1975; E-Mail: [email protected]