Datenbank für Menschenrechte und Behinderungen

CRPD (2018): Allgemeine Bemerkung Nr. 7/General comment No. 7

Zu Artikel 4 und 33: Partizipation von Menschen mit Behinderungen einschließlich Kindern mit Behinderungen über die sie repräsentierenden Organisationen bei der Umsetzung und Überwachung des Übereinkommens

On the participation of persons with disabilities, including children with disabilities, through their representative organizations, in the implementation and monitoring of the Convention

[Ausschuss über die Rechte von Menschen mit Behinderungen; veröffentlich am 9. November 2018; Dokumentennummer: CRPD/C/GC/7]

[Committee on the Rights of Persons with Disabilities; Publication Date: 9 May 2018; Document Symbol: CRPD/C/GC/7]

I. Einleitung

I. Introduction

1. Menschen mit Behinderungen wurden voll in die Verhandlung, Entwicklung und Erstellung des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen einbezogen und spielten hierbei eine entscheidende Rolle. Die engen Konsultationen mit und die aktive Einbeziehung von Menschenmit Behinderungen über Organisationen von Menschen mit Behinderungen und deren Partner wirkten sich positiv auf die Qualität des Übereinkommens und auf seine Relevanz für Menschen mit Behinderungen aus. So zeigte sich auch die Kraft, der Einfluss und das Potenzial von Menschen mit Behinderungen, was zu einem bahnbrechenden menschenrechtlichen Vertragswerk führte und das menschenrechtliche Modell von Behinderung begründete. Die wirksame undbedeutsame Partizipation von Menschen mit Behinderungen über die sie repräsentierenden Organisationen ist daher das Herzstück des Übereinkommens.

1. Persons with disabilities were fully involved and played a decisive role in the negotiation, development and drafting of the Convention on the Rights of Persons with Disabilities. The close consultation and active involvement of persons with disabilities, through organizations of persons with disabilities and their partners, had a positive impact on the quality of the Convention and its relevance for such persons. It also showed the force, influence and potential of persons with disabilities, which resulted in a groundbreaking human rights treaty and established the human rights model of disability. The effective and meaningful participation of persons with disabilities, through their representative organizations, is thus at the heart of the Convention.

2. Die aktive und informierte Partizipation aller an den das Leben und die Rechte von Menschen beeinflussenden Entscheidungen entspricht dem bei staatlichen Entscheidungsprozessen verfolgten menschenrechtsbasierten Ansatz1 und stellt Good Governance und soziale Verantwortung sicher.2

2. The active and informed participation of everyone in decisions that affect their lives and rights is consistent with the human rights-based approach in public decision-making processes,1 and ensures good governance and social accountability.2

3. Der Grundsatz der Partizipation am öffentlichen Leben ist in Artikel 21 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte fest verankert und wird in Artikel 25 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte nochmals bekräftigt. Partizipation als Grundsatz und Menschenrecht wird auch in anderen menschenrechtlichen Übereinkommen anerkannt, wie beispielsweise in Artikel 5 c des Internationalen Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung, in Artikel 7 des Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau und in Artikel 12 und 23 Absatz 1 des Übereinkommens über die Rechte des Kindes. Das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen erkennt Partizipation sowohl als allgemeine Verpflichtung als auch als Querschnittsthema an. In der Tat verankert es sowohl die Verpflichtung der Vertragsstaaten, enge Konsultationen mit Menschen mit Behinderungen zu führen und sie aktiv einzubeziehen (Artikel 4 Absatz 3) als auch die Partizipation von Menschen mit Behinderungen am Überwachungsprozess (Artikel 33 Absatz 3) als Bestandteil eines umfassenderen Konzepts der Partizipation am öffentlichen Leben.3

3. The principle of participation in public life is well established in article 21 of the Universal Declaration of Human Rights and reaffirmed in article 25 of the International Covenant on Civil and Political Rights. Participation, as a principle and a human right, is also recognized in other human rights instruments, such as under article 5 (c) of the International Convention on the Elimination of All Forms of Racial Discrimination, article 7 of the Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination against Women, and articles 12 and 23 (1) of the Convention on the Rights of the Child. The Convention on the Rights of Persons with Disabilities recognizes participation as both a general obligation and a cross-cutting issue. In fact, it enshrines the obligation of States parties to closely consult and actively involve persons with disabilities (art. 4 (3)) and the participation of persons with disabilities in the monitoring process (art. 33 (3)) as part of a wider concept of participation in public life.3

4. Häufig werden im Zusammenhang mit Entscheidungsprozessen bei Angelegenheiten, die sie betreffen oder ihr Leben beeinflussen, keine Konsultationen mit Menschen mit Behinderungen geführt und Entscheidungen werden weiter in ihrem Namen getroffen. Konsultationen mit Menschen mit Behinderungen sind in den letzten Jahrzehnten dank der Entstehung von Bewegungen von Menschen mit Behinderungen, die die Anerkennung ihrer Menschenrechte und ihrer Rolle bei der Feststellung dieser Rechte beanspruchen, als wichtig anerkannt worden. Das Motto „Nichts über uns ohne uns“ spiegelt die Philosophie und Geschichte der Behindertenrechtsbewegung wider, die auf dem Grundsatz der bedeutsamen Partizipation beruht.

4. Often, persons with disabilities are not consulted in the decision-making about matters relating to or affecting their lives, with decisions continuing to be made on their behalf. Consultation with persons with disabilities has been acknowledged as important in the last few decades, thanks to the emergence of movements of persons with disabilities demanding recognition of their human rights and their role in determining those rights. The motto “nothing about us without us” resonates with the philosophy and history of the disability rights movement, which relies on the principle of meaningful participation.

5. In Bezug auf die Partizipation am öffentlichen Leben begegnen Menschen mit Behinderungen weiterhin signifikanten einstellungsbedingten, physischen, rechtlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kommunikativen Barrieren. Vor dem Inkrafttreten des Übereinkommens wurden die Ansichten von Menschen mit Behinderungen zugunsten der Repräsentantinnen und Repräsentanten von Dritten, wie z.B. von Organisationen „für“ Menschen mit Behinderungen, zurückgewiesen

5. Persons with disabilities still face significant attitudinal, physical, legal, economic, social and communication barriers to participate in public life. Before the entry into force of the Convention, the views of persons with disabilities were dismissed in favour of those of third-party representatives, such as organizations “for” persons with disabilities.

6. Die Partizipationsprozesse und die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen über die sie repräsentierenden Organisationen bei der Verhandlung und Ausarbeitung des Übereinkommens erwiesen sich als hervorragendes Beispiel für den Grundsatz der vollen und wirksamen Partizipation, der Autonomie des Einzelnen und der Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen. Im Ergebnis erkennt das internationale Völkerrecht Menschen mit Behinderungen nun uneingeschränkt als „Subjekte“ aller Menschenrechte und Grundfreiheiten an.4

6. The participatory processes and the involvement of persons with disabilities, through their representative organizations, in the negotiation and drafting of the Convention proved to be an excellent example of the principle of full and effective participation, individual autonomy and the freedom to make one’s own decisions. As a result, international human rights law now recognizes unequivocally persons with disabilities as “subjects” of all human rights and fundamental freedoms.4

7. Auf der Grundlage seiner Rechtsprechung zielt der Ausschuss darauf ab, die Verpflichtungen der Vertragsstaaten nach Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 33 Absatz 3 und ihre Umsetzung in dieser Allgemeinen Bemerkung klarzustellen. Der Ausschuss nimmt die Fortschritte der Vertragsstaaten bei der Umsetzung der Bestimmungen nach Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 33 Absatz 3 während der letzten zehn Jahre zur Kenntnis, wie z.B. die Gewährung finanzieller Unterstützung oder sonstiger Assistenz von Organisationen von Menschen mit Behinderungen, einschließlich von Personen mit Behinderungen in unabhängigen Überwachungsstrukturen, die nach Artikel 33 Absatz 2 des Übereinkommens eingerichtet wurden, sowie in Überwachungsprozessen. Darüber hinaus haben einige Vertragsstaaten Konsultationen mit Menschen mit Behinderungen zur Vorbereitung ihrer Erst- und periodischen Berichte an den Ausschuss gemäß Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 35 Absatz 4 geführt

7. Based on its jurisprudence, the Committee aims to clarify States parties’ obligations under articles 4 (3) and 33 (3) and their implementation in this general comment. The Committee notes the progress made by States parties to implement the provisions under articles 4 (3) and 33 (3) over the past decade, such as granting financial or other assistance to organizations of persons with disabilities, including persons with disabilities in independent monitoring frameworks established pursuant to article 33 (2) of the Convention, and in monitoring processes. Moreover, some States parties have consulted with organizations of persons with disabilities in the preparation of their initial and periodic reports to the Committee in accordance with articles 4 (3) and 35 (4).

8. Der Ausschuss beobachtet jedoch weiterhin eine wesentliche Lücke zwischen den Zielen und dem Geist der Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 33 Absatz 3 sowie dem Ausmaß, in dem diese bisher umgesetzt wurden. Dies ist u.a. darauf zurückzuführen, dass es an bedeutsamen Konsultationen mit und der Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen über die sie repräsentierenden Organisationen bei der Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen und Programmen fehlt.

8. The Committee, however, continues to observe an important gap between the goals and the spirit of articles 4 (3) and 33 (3) and the degree to which they have been implemented. This is due, among other things, to the absence of meaningful consultation with and involvement of persons with disabilities, through their representative organizations, in the development and implementation of policies and programmes.

9. Die Vertragsstaaten sollten die positiven Auswirkungen auf die Entscheidungsprozesse und die Notwendigkeit der Einbeziehung und Sicherstellung der Partizipation von Menschen mit Behinderungen über die sie repräsentierenden Organisationen in diesen Verfahren anerkennen, insbesondere wegen der von ihnen gemachten Erfahrungen und ihres Wissens um die umzusetzenden Rechte. Die Vertragsstaaten sollten auch die allgemeinen Grundsätze des Übereinkommens sowohl bei allen zu seiner Umsetzung und Überwachung getroffenen Maßnahmen als auch beim Voranbringen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und der darin enthaltenen Ziele beachten.

9. States parties should acknowledge the positive impact on decision-making processes and the necessity of involving and ensuring the participation of persons with disabilities, through their representative organizations, in such processes, notably because of their lived experiences and knowledge of the rights to be implemented. States parties should also consider the general principles of the Convention in all measures taken for its implementation and monitoring, and in advancing the 2030 Agenda for Sustainable Development and its goals.

II. Normativer Inhalt der Artikel 4 Absatz 3 und 33 Absatz 3

A. Definition von „sie repräsentierenden Organisationen“

II. Normative content of articles 4 (3) and 33 (3)

A. Definition of “representative organizations”

10. Die Einbeziehung und Partizipation von Menschen mit Behinderungen durch „sie repräsentierende Organisationen“ oder Organisationen von Menschen mit Behinderungen ist inhärenter Bestandteil von Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 33 Absatz 3. Für eine ordnungsgemäße Umsetzung ist es für die Vertragsstaaten und die maßgeblichen Interessenvertreterinnen und Interessenvertreter wichtig, das Spektrum von Organisationen von Menschen mit Behinderungen zu definieren und die oft unterschiedlichen Organisationstypen anzuerkennen. 

10. The involvement and participation of persons with disabilities through “representative organizations”, or organizations of persons with disabilities, is inherent in both articles 4 (3) and 33 (3). For proper implementation, it is important for States parties and the relevant stakeholders to define the scope of organizations of persons with disabilities and recognize the different types that often exist.

11. Der Ausschuss ist der Auffassung, dass Organisationen von Menschen mit Behinderungen im Übereinkommen ihren Ausgangspunkt sehen, sich ihm verpflichtet fühlen und die im Übereinkommen anerkannten Prinzipien und Rechte voll und ganz respektieren sollten. Dies können nur jene sein, die von Menschen mit Behinderungen angeführt, geleitet und verwaltet werden. Eine deutliche Mehrheit ihrer Mitglieder sollten selbst Menschen mit Behinderungen sein.5 Organisationen von Frauen mit Behinderungen, Kindern mit Behinderungen und Menschen mit HIV/AIDS sind Organisationen von Menschen mit Behinderungen im Sinne des Übereinkommens. Organisationen von Menschen mit Behinderungen zeichnen sich durch bestimmte charakteristische Aspekte aus, u. a. durch folgende Fakten:

(a) Sie werden vorwiegend mit dem Ziel gegründet, gemeinsam für die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu handeln, sich zu diesen Rechten zu äußern, sie zu fördern, sich für sie einzusetzen und/oder sie zu verteidigen und sollten generell als solche anerkannt werden;

(b) Sie beschäftigen Menschen mit Behinderungen, werden durch sie vertreten, beauftragen oder berufen/ernennen selbst Menschen mit Behinderungen;

(c) Sie gehören in der Mehrzahl der Fälle keiner politischen Partei an und sind unabhängig von staatlichen Stellen und anderen Nicht-Regierungsorganisationen, deren Teil/Mitglied sie ggf. sind;

(d) Sie können eine oder mehrere Gruppen von Menschen mit Behinderungen vertreten, die tatsächliche Beeinträchtigungen haben oder empfinden oder können für eine Mitgliedschaft aller Menschen mit Behinderungen offen sein;

(e) Sie vertreten Gruppen von Menschen mit Behinderungen, die die Vielfalt ihrer Hintergründe widerspiegeln (z. B. im Sinne von biologischem und sozialem Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Alter oder Status als Migrant/in oder Geflüchtete/r). Sie können Mitglieder auf der Grundlage übergreifender Identitäten (z. B. Kinder, Frauen oder indigene Menschen mit Behinderungen) einschließen sowie Mitglieder mit verschiedenen Beeinträchtigungen umfassen;

(f) Sie können lokaler, nationaler, regionaler oder internationaler Art sein;

(g) Sie können als einzelne Organisationen, Koalitionen oder behinderungsübergreifende Organisationen oder Dachorganisationen von Menschen mit Behinderungen agieren, die eine kollaborative und koordinierte Stimme für Menschen mit Behinderungen in ihren Interaktionen mit u. a. staatlichen Stellen, internationalen Organisationen und privaten Stellen sein wollen.

11. The Committee considers that organizations of persons with disabilities should be rooted, committed to and fully respect the principles and rights recognized in the Convention. They can only be those that are led, directed and governed by persons with disabilities. A clear majority of their membership should be recruited among persons with disabilities themselves.5 Organizations of women with disabilities, children with disabilities and persons living with HIV/AIDS are organizations of persons with disabilities under the Convention. Organizations of persons with disabilities have certain characteristic aspects, including the fact that:

(a) They are established predominantly with the aim of collectively acting, expressing, promoting, pursuing and/or defending the rights of persons with disabilities and should be generally recognized as such;

(b) They employ, are represented by, entrust or specifically nominate/appoint persons with disabilities themselves;

(c) They are not affiliated, in the majority of cases, to any political party and are independent from public authorities and any other non-governmental organizations of which they might be part/members of;

(d) They may represent one or more constituencies based on actual or perceived impairment or can be open to membership of all persons with disabilities;

(e) They represent groups of persons with disabilities reflecting the diversity of their backgrounds (in terms of, for example, sex, gender, race, age, or migrant or refugee status). They can include constituencies based on transversal identities (for example, children, women or indigenous people with disabilities) and comprise members with various impairments;

(f) They can be local, national, regional or international in scope;

(g) They can operate as individual organizations, coalitions or cross-disability or umbrella organizations of persons with disabilities, seeking to provide a collaborative and coordinated voice for persons with disabilities in their interactions with, among others, public authorities, international organizations and private entities.

12. Zu den unterschiedlichen Arten der vom Ausschuss als solche identifizierten Organisationen von Menschen mit Behinderungen gehören:

(a) Dachorganisationen von Menschen mit Behinderungen, die Koalitionen aus sie repräsentierenden Organisationen sind. Im Idealfall sollte es lediglich eine oder zwei Dachorganisationen auf jeder Ebene der Entscheidungsfindung geben. Um offen und demokratisch zu sein und die volle und umfangreiche Vielfalt von Menschen mit Behinderungen in Gänze zu repräsentieren, sollten sie alle Organisationen von Menschen mit Behinderungen als Mitglieder akzeptieren. Sie sollten von Menschen mit Behinderungen organisiert, geleitet und kontrolliert werden. Sie sprechen lediglich im Namen ihrer Mitgliedsorganisationen und ausschließlich zu Themen von gegenseitigem Interesse, über die gemeinsam entschieden wird. Sie können jedoch keine Einzelpersonen mit Behinderungen vertreten, weil sie häufig kein Detailwissen über die persönlichen Hintergründe haben. Einzelne Organisationen von Menschen mit Behinderungen, die bestimmte Gruppierungen vertreten, sind besser in der Lage, eine solche Rolle einzunehmen. Allerdings sollten Menschen mit Behinderungen selbst entscheiden können, von welchen Organisationen sie vertreten werden möchten. Die Existenz von Dachorganisationen innerhalb der Vertragsstaaten sollte unter keinen Umständen Einzelpersonen oder Organisationen von Menschen mit Behinderungen daran hindern, an Konsultationen oder sonstigen Formen der Förderung der Interessen von Menschen mit Behinderungen zu partizipieren;

(b) Behinderungsübergreifende Organisationen, die aus Menschen bestehen, die alle oder einige der vielfältigen Beeinträchtigungen verkörpern. Sie organisieren sich vorwiegend auf lokaler und/oder nationaler Ebene, können aber auch auf regionaler und internationaler Ebene existieren;

(c) Selbstvertretungsorganisationen, die Menschen mit Behinderungen in verschiedenen, oft losen und/oder lokal gegründeten Netzwerken und Plattformen repräsentieren. Sie setzen sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein, insbesondere für Menschen mit intellektuellen Behinderungen. Ihre Errichtung, verbunden mit einer entsprechenden, unter Umständen weitreichenden Unterstützung darin, es ihren Mitgliedern zu ermöglichen, ihre Meinung zu äußern, ist von grundlegender Bedeutung für die politische Partizipation und die Partizipation an Entscheidungs-, Überwachungs- und Umsetzungsprozessen. Dies ist von besonderer Relevanz für Personen, die daran gehindert werden, ihre rechtliche Handlungsfähigkeit auszuüben, die in Einrichtungen leben und/oder denen ihr Wahlrecht abgesprochen wird. In vielen Ländern werden Selbstvertretungsorganisationen durch die Verweigerung eines rechtlichen Status aufgrund von Gesetzen und Vorschriften diskriminiert, die ihren Mitgliedern die rechtliche Handlungsfähigkeit absprechen;

(d) Organisationen, die auch Familienangehörige und/oder Verwandte von Menschen mit Behinderungen einbeziehen, die von entscheidender Bedeutung für die Ermöglichung, Förderung und Sicherung der Interessen und für die Unterstützung der Autonomie und aktiven Partizipation ihrer Familienangehörigen mit intellektuellen Behinderungen, Demenz und/oder von Kindern mit Behinderungen sind, wenn diese Gruppen von Menschen mit Behinderungen durch ihre Familien als gemeinschaftliche Netzwerke oder Organisationen unterstützt werden wollen. In solchen Fällen sollten diese Organisationen an Konsultationen, Entscheidungs- und Überwachungsprozessen beteiligt werden. Die Rolle von Eltern, Verwandten und Pflegepersonen in solchen Organisationen sollte es sein, Menschen mit Behinderungen zu unterstützen und zu befähigen, eine Stimme zu haben und die volle Kontrolle über ihr eigenes Leben zu übernehmen. Solche Organisationen sollten sich aktiv dafür einsetzen, unterstützte Entscheidungsprozesse zu fördern und anzuwenden, um sicherzustellen, dass das Recht von Menschen mit Behinderungen, in einer Konsultation angehört zu werden und ihre eigene Meinung zu äußern, respektiert wird;

(e) Organisationen von Frauen und Mädchen mit Behinderungen, die Frauen und Mädchen mit Behinderungen als heterogene Gruppe repräsentieren. Die Diversität von Frauen und Mädchen mit Behinderungen sollte alle Formen von Beeinträchtigungen einschließen.6 Die Partizipation von Frauen und Mädchen mit Behinderungen in Konsultationen sicherzustellen, die sich mit bestimmten Themen befassen, die Frauen und Mädchen mit Behinderungen exklusiv oder unverhältnismäßig betreffen, sowie mit Themen, die Frauen und Mädchen im Allgemeinen betreffen, wie z. B. die Gleichstellung der Geschlechter, ist unabdingbar;

(f) Organisationen und Initiativen von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen, die für die Partizipation von Kindern am öffentlichen und gemeinschaftlichen Leben und für ihr Recht, gehört zu werden, für ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und ihre Vereinigungsfreiheit wesentlich sind. Erwachsene haben eine tragende und unterstützende Rolle bei der Förderung eines Umfelds einzunehmen, das Kinder und Jugendliche mit Behinderungen befähigt, eigene Organisationen und Initiativen formal oder informell zu gründen bzw. dort aktiv zu sein, einschließlich durch Zusammenarbeit mit Erwachsenen und anderen Kindern und Jugendlichen.

12. Among the different types of organizations of persons with disabilities that the Committee has identified are:

(a) Umbrella organizations of persons with disabilities, which are coalitions of representative organizations of persons with disabilities. Ideally, there should be only one or two umbrella organizations at each level of decision-making. To be open, democratic and represent the full and wide diversity of persons with disabilities, they should accept all organizations of persons with disabilities as members. They should be organized, led and controlled by persons with disabilities. They only speak on behalf of their member organizations and solely on matters that are of mutual interest and collectively decided upon. However, they cannot represent individual persons with disabilities because they often lack detailed knowledge of personal backgrounds. Individual organizations of persons with disabilities representing specific communities are in a better position to play such a role. However, persons with disabilities should be able to decide for themselves which organizations they want to represent them. The existence of umbrella organizations within States parties should not, under any circumstances, hinder individuals or organizations of persons with disabilities from participating in consultations or other forms of promoting the interests of persons with disabilities;

(b) Cross-disability organizations, which are composed of persons representing all or some of the wide diversity of impairments. They most frequently organize at the local and/or national levels, but can also exist at the regional and international levels;

(c) Self-advocacy organizations representing persons with disabilities in different, often loosely and/or locally formed, networks and platforms. They advocate for the rights of persons with disabilities, especially persons with intellectual disabilities. Their establishment, with appropriate, sometimes extensive, support to enable their members to express their opinions, is of fundamental importance to political participation and participation in decision-making, monitoring and implementation processes. This is particularly relevant for persons who are prevented from exercising their legal capacity, institutionalized and/or denied the right to vote. In many countries, self-advocacy organizations are discriminated against through the refusal of a legal status because of laws and regulations that deny the legal capacity of their members; 

(d) Organizations including family members and/or relatives of persons with disabilities, which are pivotal in facilitating, promoting and securing the interests and supporting the autonomy and active participation of their relatives with intellectual disabilities, dementia and/or children with disabilities, when these groups of persons with disabilities want to be supported by their families as united networks or organizations. In such cases, these organizations should be included in consultation, decision-making and monitoring processes. The role of parents, relatives and caregivers in such organizations should be to assist and empower persons with disabilities to have a voice and take full control of their own lives. Such organizations should actively work to promote and use supported decision-making processes to ensure and respect the right of persons with disabilities to be consulted and to express their own views;

(e) Organizations of women and girls with disabilities, which represent women and girls with disabilities as a heterogeneous group. The diversity of women and girls with disabilities should include all types of impairments.6 Ensuring the participation of women and girls with disabilities is indispensable in consultations addressing specific issues that exclusively or disproportionately affect women and girls with disabilities, and issues related to women and girls in general, such as gender equality policies; 

(f) Organizations and initiatives of children and young persons with disabilities, which are fundamental for the participation of children in public and community life and for their right to be heard and their freedom of expression and association. Adults have a key and supportive role to play in promoting an environment that enables children and young persons with disabilities to establish and act, formally or informally, within their own organizations and initiatives, including through cooperation with adults and other children and young persons.

B. Unterscheidung zwischen Organisationen von Menschen mit Behinderungen und sonstigen Organisationen der Zivilgesellschaft

B. Distinction between organizations of persons with disabilities and other civil society organizations

13. Organisationen von Menschen mit Behinderungen sollten unterschieden werden von Organisationen „für“ Menschen mit Behinderungen, die Dienstleistungen erbringen und/oder sich im Namen von Menschen mit Behinderungen für diese einsetzen, was in der Praxis zu einem Interessenkonflikt führen kann, in welchem diese Organisationen ihren Vereinszweck als privater Träger über die Rechte von Menschen mit Behinderungen stellen. Die Vertragsstaaten sollten den Ansichten von Menschen mit Behinderungen über die sie vertretenden Organisationen besondere Bedeutung beimessen, die Fähigkeiten und das Empowerment dieser Organisationen unterstützen und sicherstellen, dass der Ermittlung ihrer Ansichten in Entscheidungsprozessen Priorität eingeräumt wird.7

13. Organizations of persons with disabilities should be distinguished from organizations “for” persons with disabilities, which provide services and/or advocate on behalf of persons with disabilities, which, in practice, may result in a conflict of interests in which such organizations prioritize their purpose as private entities over the rights of persons with disabilities. States parties should give particular importance to the views of persons with disabilities, through their representative organizations, support the capacity and empowerment of such organizations and ensure that priority is given to ascertaining their views in decision-making processes.7

14. Es sollte ebenfalls zwischen Organisationen von Menschen mit Behinderungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen unterschieden werden. Der Begriff „zivilgesellschaftliche Organisation“ umfasst unterschiedliche Arten von Organisationen, u. a. auch Forschungsorganisationen/-institute, Organisationen von Dienstleistungserbringern sowie sonstige private Interessenvertreterinnen und Interessenvertreter. Organisationen von Menschen mit Behinderungen sind eine spezielle Form der zivilgesellschaftlichen Organisationen. Sie können Teil eine(s)r „Mainstream“-Dachorganisation und/oder Teil von Koalitionen sein, die sich nicht unbedingt spezifisch für die Rechte von Menschen mit Behinderungen einsetzen, aber dazu beitragen können, deren Rechte systematisch in die Menschenrechtsagenda einfließen zu lassen (Mainstreaming). In Übereinstimmung mit Artikel 33 Absatz 3 haben alle zivilgesellschaftlichen Organisationen, einschließlich der Organisationen von Menschen mit Behinderungen, eine Rolle bei der Überwachung des Übereinkommens einzunehmen. Die Vertragsstaaten sollten den Ansichten von Organisationen von Menschen mit Behinderungen Vorrang einräumen, wenn Themen mit Bezug zu Menschen mit Behinderungen behandelt werden, und sie sollten Strukturen entwickeln, um die zivilgesellschaftlichen Organisationen und andere Interessenvertreterinnen und Interessenvertreter aufzufordern, Organisationen von Menschen mit Behinderungen bei ihrer Arbeit in Verbindung mit den im Übereinkommen verankerten Rechten und anderen Themen wie Nichtdiskriminierung, Frieden und Umweltrechte zu konsultieren und einzubeziehen.

14. A distinction should also be made between organizations of persons with disabilities and civil society organizations. The term “civil society organization” comprises different kinds of organizations, including research organizations/institutes, organizations of service providers and other private stakeholders. Organizations of persons with disabilities are a specific type of civil society organization. They may be part of a mainstream umbrella civil society organization and/or coalitions that do not necessarily advocate specifically for the rights of persons with disabilities, but can support in mainstreaming their rights in the human rights agenda. In accordance with article 33 (3), all civil society organizations, including organizations of persons with disabilities, have a role to play in monitoring the Convention. States parties should give priority to the views of organizations of persons with disabilities when addressing issues related to persons with disabilities, and develop frameworks to request civil society organizations and other stakeholders to consult and involve organizations of persons with disabilities in their work related to the rights enshrined in the Convention and other topics, such as non-discrimination, peace and environmental rights.

C. Anwendungsbereich von Artikel 4 Absatz 3

C. Scope of article 4 (3)

15. Um ihre Verpflichtungen nach Artikel 4 Absatz 3 umzusetzen, sollten die Vertragsstaaten in ihre rechtlichen und gesetzlichen Strukturen und Verfahren auf allen Ebenen und in allen Bereichen der Regierungsarbeit die Verpflichtung aufnehmen, enge Konsultationen mit und eine aktive Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen über die sie repräsentierenden Organisationen sicherzustellen. Die Vertragsstaaten sollten auch Konsultationen mit und die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen als verpflichtenden Schritt erwägen, bevor sie allgemeine oder behinderungsspezifische Gesetze, Verordnungen und Strategien verabschieden. Daher sollten die Konsultationen im Anfangsstadium aufgenommen werden und in allen Phasen von Entscheidungsprozessen einen Beitrag zum endgültigen Produkt leisten. Die Konsultationen sollten Organisationen einbeziehen, die die große Vielfalt von Menschen mit Behinderungen auf lokaler, nationaler, regionaler und internationaler Ebene widerspiegeln.

15. To implement their obligations under article 4 (3), States parties should include the obligation to closely consult and actively involve persons with disabilities, through their own organizations, in legal and regulatory frameworks and procedures across all levels and branches of Government. States parties should also consider consultations with and the involvement of persons with disabilities as a mandatory step prior to the approval of laws, regulations and policies, whether mainstream or disability specific. Therefore, consultations should begin in the early stages and provide an input to the final product in all decision-making processes. Consultations should include organizations representing the wide diversity of persons with disabilities, at the local, national, regional and international levels.

16. Alle Menschen mit Behinderungen, ohne jede Ausgrenzung, die auf der Art der Beeinträchtigung beruht - wie z. B. Menschen mit psychosozialen oder intellektuellen Behinderungen - können wirksam und vollumfänglich ohne Diskriminierung gleichberechtigt mit anderen partizipieren.8 Das Recht auf Partizipation an Konsultationen über die sie repräsentierenden Organisationen sollte gleichberechtigt für alle Menschen mit Behinderungen anerkannt werden, ungeachtet z. B. ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität. Die Vertragsstaaten sollten umfassende Antidiskriminierungsstrukturen etablieren, um die Rechte und Grundfreiheiten aller Menschen mit Behinderungen sicherzustellen, und sie sollten Gesetze außer Kraft setzen, durch die Einzelpersonen oder Organisationen von Menschen mit Behinderungen wegen des biologischen oder sozialen Geschlechts oder des sozialen Status ihrer Mitglieder kriminalisiert werden und ihnen ihr Recht auf Partizipation am öffentlichen und politischen Leben abgesprochen wird.

16. All persons with disabilities, without any form of exclusion based on the type of impairment, such as persons with psychosocial or intellectual disabilities, can effectively and fully participate without discrimination on an equal basis with others.8 The right to participate in consultations, through their representative organizations, should be recognized on an equal basis for all persons with disabilities, irrespective of, for example, their sexual orientation and gender identity. States parties should adopt a comprehensive anti-discrimination framework to ensure the rights and fundamental freedoms of all persons with disabilities, and withdraw legislation criminalizing individuals or organizations of persons with disabilities on grounds of sex, gender or the social status of its members and denying them their rights to participate in public and political life.

17. Die rechtliche Verpflichtung der Vertragsstaaten, Konsultationen mit Organisationen von Menschen mit Behinderungen sicherzustellen, umfasst den Zugang zu Bereichen staatlicher Entscheidungsfindung und auch anderen Bereichen der Forschung, des universellen Designs, der Partnerschaften, der Übertragung von hoheitlichen Befugnissen und der Kontrolle durch die Bürgerinnen und Bürger.9 Darüber hinaus ist dies eine Verpflichtung, die globale und/oder regionale Organisationen von Menschen mit Behinderungen einschließt.

17. The legal obligation of States parties to ensure consultations with organizations of persons with disabilities encompasses access to public decision-making spaces and also other areas of research, universal design, partnerships, delegated power and citizen control.9 Furthermore, it is an obligation that includes global and/or regional organizations of persons with disabilities.

1. Themen, die Menschen mit Behinderungen betreffen
1. Issues relating to persons with disabilities

18. Die Formulierung „Themen, die Menschen mit Behinderungen betreffen” aus Artikel 4 Absatz 3 umfasst die ganze Bandbreite von Gesetzgebungs-, Verwaltungs- und anderen Maßnahmen, die direkt oder indirekt auf die Rechte von Menschen mit Behinderungen einwirken können. Die weite Auslegung von Themen, die Menschen mit Behinderungen betreffen, erlaubt es den Vertragsstaaten, das Thema Behinderung durch inklusive Maßnahmen in alle Politikbereiche systematisch einfließen zu lassen (Mainstreaming), um so sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen als gleichberechtigt mit anderen angesehen werden. So wird auch sichergestellt, dass das Wissen und die Lebenserfahrungen von Menschen mit Behinderungen berücksichtigt werden, wenn über neue Gesetzgebungs-, Verwaltungs- und andere Maßnahmen entschieden wird. Dies schließt auch Entscheidungsprozesse, wie z. B. allgemeine Gesetze und den Staatshaushalt oder behinderungsspezifische Gesetze, die ihr Leben beeinflussen könnten, ein.10

18. The phrase “concerning issues relating to persons with disabilities”, as referred to in article 4 (3), covers the full range of legislative, administrative and other measures that may directly or indirectly impact the rights of persons with disabilities. The broad interpretation of issues relating to persons with disabilities allows States parties to mainstream disability through inclusive policies, ensuring that persons with disabilities are considered on an equal basis with others. It also ensures that the knowledge and life experiences of persons with disabilities are considered when deciding upon new legislative, administrative and other measures. This includes decision-making processes, such as general laws and the public budget or disability-specific laws, which might have an impact on their lives.10

19. Konsultationen nach Artikel 4 Absatz 3 verhindern, dass sich die Vertragsstaaten mit einer Handlung oder Praxis befassen, die mit dem Übereinkommen und den Rechten von Menschen mit Behinderungen nicht übereinstimmen könnten. Im Streitfall über die direkte oder indirekte Auswirkung der in Rede stehenden Maßnahmen obliegt es den staatlichen Stellen der Vertragsstaaten zu beweisen, dass das zu erörternde Thema keine unverhältnismäßige Wirkung auf Menschen mit Behinderungen haben würde und dass daher keine Konsultation erforderlich ist.

19. Consultations under article 4 (3) prevent States parties from engaging in any act or practice that may be inconsistent with the Convention and the rights of persons with disabilities. In cases of dispute about the direct or indirect impact of the measures under discussion, it falls to the public authorities of the States parties to prove that the issue under discussion would not have a disproportionate effect on persons with disabilities and, therefore, that no consultation is required.

20. Beispiele für Themen, die Menschen mit Behinderungen direkt betreffen, sind Deinstitutionalisierung, Sozialversicherung und behinderungsbedingte Renten, persönliche Assistenz, Zugänglichkeitsanforderungen und Strategien für angemessene Vorkehrungen. Maßnahmen, die Menschen mit Behinderungen indirekt betreffen, könnten das Verfassungsrecht, das Wahlrecht, der Zugang zu Justiz, die Bestimmung von Verwaltungsbehörden zur Regelung behinderungsspezifischer Politiken, oder staatliche Politiken in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Arbeit und Beschäftigung sein.

20. Examples of issues directly affecting persons with disabilities are deinstitutionalization, social insurance and disability pensions, personal assistance, accessibility requirements and reasonable accommodation policies. Measures indirectly affecting persons with disabilities might concern constitutional law, electoral rights, access to justice, the appointment of the administrative authorities governing disability-specific policies or public policies in the field of education, health, work and employment.

2. „Enge Konsultationen mit und aktiv einbeziehen“
2. “Closely consult with and actively involve”

21. „ (...) enge Konsultationen mit Menschen mit Behinderungen zu führen und sie“ über die sie repräsentierenden Organisationen „aktiv einzubeziehen“ ist eine Verpflichtung gemäß völkerrechtlich verankerten Menschenrechten, die die Anerkennung der rechtlichen Handlungsfähigkeit eines jeden Menschen, auf der Grundlage seiner persönlichen Autonomie und Selbstbestimmung an Entscheidungsprozessen teilzunehmen, erfordert. Konsultationen und die Einbeziehung in Entscheidungsprozesse zur Umsetzung des Übereinkommens und in andere Entscheidungsprozesse sollten alle Menschen mit Behinderungen und, wo nötig, Regelungen zur unterstützten Entscheidungsfindung einbeziehen.

21. To “closely consult with and actively involve” persons with disabilities through their representative organizations is an obligation under international human rights law that requires the recognition of every person’s legal capacity to take part in decision-making processes based on their personal autonomy and self-determination. Consultation and involvement in decision-making processes to implement the Convention, and in other decision-making processes, should involve all persons with disabilities and, when necessary, supported decision-making regimes.

22. Die Vertragsstaaten sollten in sinnvoller Art und Weise rechtzeitig, systematisch und offen auf Organisationen von Menschen mit Behinderungen zugehen, sie konsultieren und einbeziehen. Dies erfordert Zugang zu allen einschlägigen Informationen, einschließlich von Websites staatlicher Stellen, über zugängliche digitale Formate und erforderlichenfalls angemessene Vorkehrungen, wie z. B. die Bereitstellung von Gebärdensprachdolmetscherinnen und -dolmetschern, Texten und gesprochener Sprache in Leichter Sprache, Braille und taktiler Kommunikation. Offene Konsultationen bieten Menschen mit Behinderungen, gleichberechtigt mit anderen Zugang zu allen Bereichen staatlicher Entscheidungsfindung, einschließlich zu nationalen Finanzmitteln und allen einschlägigen staatlichen Entscheidungsgremien, die für die Umsetzung und Überwachung des Übereinkommens maßgeblich sind.

22. States parties should systematically and openly approach, consult and involve, in a meaningful and timely manner, organizations of persons with disabilities. This requires access to all relevant information, including the websites of public bodies, through accessible digital formats and reasonable accommodation when required, such as the provision of sign language interpreters, Easy Read text and plain language, Braille and tactile communication. Open consultations provide persons with disabilities with access to all the spaces of public decision-making, on an equal basis with others, including national funds and all the relevant public decision-making bodies relevant to the implementation and monitoring of the Convention.

23. Staatliche Stellen sollten die Meinungen und Ansichten von Organisationen von Menschen mit Behinderungen gebührend berücksichtigen und priorisieren, wenn sie sich mit Themen befassen, die Menschen mit Behinderungen direkt betreffen. Staatliche Stellen, die für Entscheidungsprozesse verantwortlich sind, haben die Verpflichtung, Organisationen von Personen mit Behinderungen über die Ergebnisse solcher Prozesse zu informieren und ihnen in einem verständlichen Format explizite Erläuterungen zu den Erkenntnissen, Erwägungen und Begründungen im Zusammenhang mit Entscheidungen zu geben, inwieweit ihre Ansichten berücksichtigt wurden und warum.

23. Public authorities should give due consideration and priority to the opinions and views of organizations of persons with disabilities when addressing issues directly related to persons with disabilities. Public authorities leading decision-making processes have a duty to inform organizations of persons with disabilities of the outcomes of such processes, including an explicit explanation in an understandable format of the findings, considerations and reasoning of decisions on how their views were considered and why.

3. Einbeziehung von Kindern mit Behinderungen
3. Including children with disabilities

24. Artikel 4 Absatz 3 würdigt auch die Bedeutung der systematischen „Einbeziehung von Kindern mit Behinderungen“ über die sie repräsentierenden oder unterstützenden Organisationen in die Entwicklung und Umsetzung von Gesetzen und Strategien, um dem Übereinkommen Wirkung zu verleihen, und in andere Entscheidungsprozesse. Diese Organisationen spielen eine Schlüsselrolle bei der Ermöglichung, Förderung und Sicherstellung der persönlichen Autonomie und der aktiven Partizipation von Kindern mit Behinderungen. Die Vertragsstaaten sollten eine befähigende Umgebung für die Gründung und das Funktionieren von repräsentativen Organisationen von Kindern mit Behinderungen schaffen, als Teil ihrer Verpflichtung zur Aufrechterhaltung des Rechts auf Vereinigungsfreiheit. Dazu gehört auch die Bereitstellung geeigneter Mittel zur Unterstützung.

24. Article 4 (3) also acknowledges the importance of systematically “including children with disabilities” in the development and implementation of legislation and policies to give effect to the Convention, and in other decision-making processes, through organizations of children with disabilities or supporting children with disabilities. These organizations are key in facilitating, promoting and securing the individual autonomy and active participation of children with disabilities. States parties should create an enabling environment for the establishment and functioning of representative organizations of children with disabilities as part of their obligation to uphold the right to freedom of association, including appropriate resources for support.

25. Die Vertragsstaaten sollten Rechtsvorschriften und Regelungen verabschieden und Programme entwickeln, um sicherzustellen, dass jede und jeder den Willen und die Präferenzen von Kindern versteht und respektiert und ihre persönlichen sich entwickelnden Fähigkeiten jederzeit beachtet. Die Anerkennung und Förderung des Rechts auf persönliche Autonomie ist von herausragender Bedeutung für alle Menschen mit Behinderungen, einschließlich Kinder, so dass sie als Inhaberinnen oder Inhaber von Rechten geachtet werden.11 Kinder mit Behinderungen sind selbst am besten in der Lage, ihre Bedarfe und Erfahrungen zum Ausdruck zu bringen, die für die Entwicklung geeigneter Gesetze und Programme in Übereinstimmung mit dem Übereinkommen notwendig sind.

25. States parties should adopt legislation, regulations and develop programmes to ensure that everyone understands and respects the will and preferences of children and considers their personal evolving capacities at all times. The recognition and promotion of the right to individual autonomy is of paramount importance for all persons with disabilities, including children, to be respected as rights holders.11 Children with disabilities are themselves best placed to express their own requirements and experiences, which are necessary in developing appropriate legislation and programmes in accordance with the Convention.

26. Die Vertragsstaaten können Seminare/Sitzungen organisieren, bei denen Kinder mit Behinderungen eingeladen sind, ihre Meinung zu äußern. Sie könnten auch offene Einladungen an Kinder mit Behinderungen aussprechen, zu bestimmten Themen Aufsätze einzureichen, um sie so zu ermutigen, aus erster Hand darzulegen, welche Erfahrungen sie gemacht haben und welche Erwartungen sie an das Leben haben. Die Aufsätze könnten als eigene Beiträge der Kinder zusammengefasst werden und direkt in die Entscheidungsprozesse einfließen.

26. States parties can organize seminars/meetings in which children with disabilities are invited to express their opinions. They could also make open invitations to children with disabilities to submit essays on specific topics, encouraging them to elaborate on their first-hand experiences or life expectations. The essays could be summarized as inputs from the children themselves and directly included in decision-making processes.

4. Volle und wirksame Partizipation
4. Full and effective participation

27. „Volle und wirksame Partizipation“ (Artikel 3 c) an der Gesellschaft bezieht sich auf die Beteiligung aller Menschen, einschließlich Menschen mit Behinderungen, um so ein Gefühl der Zugehörigkeit entstehen zu lassen und dafür zu sorgen, dass sich alle als Teil der Gesellschaft fühlen. Dies schließt ein, ermutigt zu werden und geeignete Unterstützung zu erhalten, einschließlich peer support und einer Förderung der Partizipation an der Gesellschaft. Es bedeutet ebenso, dass man nicht stigmatisiert wird und sich sicher und respektiert fühlen kann, wenn man sich in der Öffentlichkeit äußert. Volle und wirksame Partizipation erfordert, dass die Vertragsstaaten Partizipation ermöglichen und Konsultationen mit Menschen mit Behinderungen führen, die die große Vielfalt an Beeinträchtigungen repräsentieren.

27. “Full and effective participation” (art. 3 (c)) in society refers to engaging with all persons, including persons with disabilities, to provide for a sense of belonging to and being part of society. This includes being encouraged and receiving appropriate support, including peer support and support to participate in society, and being free from stigma and feeling safe and respected when expressing oneself in public. Full and effective participation requires that States parties facilitate participation and consult with persons with disabilities representing the wide diversity in impairments.

28. Das Recht auf Partizipation ist ein bürgerliches und politisches Recht und verpflichtet zur sofortigen Anwendung. Es unterliegt keiner Form von Haushaltsbeschränkungen und gilt für Entscheidungs-, Umsetzungs- und Überwachungsprozesse in Verbindung mit dem Übereinkommen. Indem man die Partizipation von Organisationen von Menschen mit Behinderungen auf jeder dieser Stufen garantiert, können Menschen mit Behinderungen Maßnahmen, die ihre Rechte entweder befördern oder behindern, besser erkennen und aufzeigen; was schlussendlich zu besseren Ergebnissen in solchen Entscheidungsprozessen führt. Volle und wirksame Partizipation sollte als Prozess und nicht als Einzelereignis verstanden werden.12

28. The right to participate is a civil and political right and an obligation of immediate application, not subject to any form of budgetary restriction, to be applied to decision-making, implementation and monitoring processes related to the Convention. By guaranteeing the participation of organizations of persons with disabilities at each of these stages, persons with disabilities would be able to better identify and point out measures that could either advance or hinder their rights, which ultimately yields better outcomes for such decision-making processes. Full and effective participation should be understood as a process, not as an individual one-time event.12

29. Die Partizipation von Menschen mit Behinderungen bei der Umsetzung und Überwachung des Übereinkommens ist möglich, wenn diese Menschen ihr Recht auf Meinungsfreiheit, friedliche Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit ausüben können, wie in den Artikeln 19, 21 und 22 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte niedergelegt. Menschen mit Behinderungen und die sie repräsentierenden Organisationen, die sich in staatliche Entscheidungsprozesse zur Umsetzung und Überwachung des Übereinkommens einbringen, sollten in ihrer Rolle als Verteidigerinnen und Verteidiger der Menschenrechte13 anerkannt und vor Einschüchterung, Belästigung und Repressalien geschützt werden, insbesondere, wenn sie abweichende Meinungen vertreten.

29. The participation of persons with disabilities in implementing and monitoring the Convention is possible when such persons can exercise their rights to freedom of expression, peaceful assembly and association as enshrined in articles 19, 21 and 22 of the International Covenant on Civil and Political Rights. Persons with disabilities and their representative organizations engaging in public decision-making processes to implement and monitor the Convention should be recognized in their role as human rights defenders,13 and be protected against intimidation, harassment and reprisals, particularly when expressing dissenting opinions.

30. Das Recht auf Partizipation umfasst auch Verpflichtungen in Verbindung mit dem Recht auf angemessene Verfahren und das Recht, gehört zu werden. Die Vertragsstaaten, die enge Konsultationen mit Organisationen von Menschen mit Behinderungen führen und sie aktiv in staatliche Entscheidungsprozesse einbeziehen, verwirklichen auch das Recht von Menschen mit Behinderungen auf volle und wirksame Partizipation am öffentlichen und politischen Leben, einschließlich des aktiven und passiven Wahlrechts (Artikel 29 des Übereinkommens).

30. The right to participate also encompasses obligations related to the right to due process and the right to be heard. States parties that closely consult with and actively involve organizations of persons with disabilities in public decision-making also give effect to the right of persons with disabilities to full and effective participation in public and political life, including the right to vote and stand for elections (article 29 of the Convention). 

31. Eine volle und wirksame Partizipation umfasst die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in verschiedene Entscheidungsgremien sowohl auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene als auch in nationalen Menschenrechtsinstitutionen, Ad-Hoc-Ausschüssen, Räten und regionalen oder kommunalen Organisationen. Die Vertragsstaaten sollten in ihrer Gesetzgebung und Praxis anerkennen, dass alle Menschen mit Behinderungen in repräsentative Gremien berufen oder gewählt werden können: z. B. indem sie sicherstellen, dass Menschen mit Behinderungen in Behindertenräte auf kommunaler Ebene oder als spezifisch mit den Rechten von Menschen mit Behinderungen befasste Funktionsträgerinnen oder Funktionsträger im Rahmen von nationalen Menschenrechtsinstitutionen berufen werden.

31. Full and effective participation entails the inclusion of persons with disabilities in different decision-making bodies, both at local, regional, national and international levels, and in national human rights institutions, ad hoc committees, councils and regional or municipality organizations. States parties should recognize in their legislation and practice that all persons with disabilities can be nominated or elected to any representative bodies: for example, ensuring the nomination of persons with disabilities to disability councils at the municipal level, or as specific disability-rights office-holders in the composition of national human rights institutions. 

32. Die Vertragsstaaten sollten die Partizipation von Organisationen von Menschen mit Behinderungen auf internationaler Ebene stärken, z. B. im hochrangigen politischen Forum für nachhaltige Entwicklung und in regionalen und universellen Menschenrechtsmechanismen. Die Partizipation von Menschen mit Behinderungen über die sie repräsentierenden Organisationen wird dadurch größere Effektivität und einen gerechten Einsatz öffentlicher Ressourcen bewirken, was wiederum zu verbesserten Ergebnissen für diese Menschen und ihre Gemeinschaften führt.

32. States parties should strengthen the participation of organizations of persons with disabilities at the international level, for instance at the high-level political forum on sustainable development, and regional and universal human rights mechanisms. The participation of persons with disabilities, through their representative organizations, will thus result in greater effectiveness and equal use of public resources, leading to improved outcomes for such persons and their communities.

33. Die volle und wirksame Partizipation kann auch ein umgestaltendes Instrument für den gesellschaftlichen Wandel sein und die Handlungsfähigkeit und das Empowerment der oder des Einzelnen fördern. Die Einbeziehung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen in alle Formen der Entscheidungsfindung stärkt die Fähigkeit der Menschen mit Behinderungen, sich einzusetzen und zu verhandeln und befähigt sie dazu, ihre Ansichten entschiedener zum Ausdruck zu bringen, ihre Wünsche zu verwirklichen und ihre vereinten und vielfältigen Stimmen zu verstärken. Die Vertragsstaaten sollten die volle und wirksame Partizipation von Menschen mit Behinderungen über die sie repräsentierenden Organisationen sicherstellen, um so ihre gesellschaftliche Inklusion zu erreichen und ihre Diskriminierung zu bekämpfen. Die Vertragsstaaten, die die volle und wirksame Partizipation sicherstellen und Organisationen von Menschen mit Behinderungen einbinden, verbessern ihre Transparenz und Verantwortlichkeit, so dass sie offen für die Bedarfe dieser Menschen sind.14

33. Full and effective participation can also be a transformative tool for social change, and promote agency and empowerment of individuals. The involvement of organizations of persons with disabilities in all forms of decision-making strengthens the ability of such persons to advocate and negotiate, and empowers them to more solidly express their views, realize their aspirations and reinforce their united and diverse voices. States parties should ensure the full and effective participation of persons with disabilities, through their representative organizations, as a measure to achieve their inclusion in society and combat discrimination against them. States parties that ensure full and effective participation and engage with organizations of persons with disabilities improve transparency and accountability, making them responsive to the requirements of such persons.14

D. Artikel 33: Einbeziehung der Zivilgesellschaft in die nationale Umsetzung und Überwachung

D. Article 33: involvement of civil society in national implementation and monitoring

34. Artikel 33 des Übereinkommens setzt nationale Umsetzungs- und unabhängige Überwachungsstrukturen ein und sorgt für die Partizipation von Organisationen von Menschen mit Behinderungen in diese Strukturen. Artikel 33 sollte als Ergänzung zu Artikel 4 Absatz 3 gelesen und verstanden werden.

34. Article 33 of the Convention establishes national implementation mechanisms and independent monitoring frameworks and provides for the participation of organizations of persons with disabilities therein. Article 33 should be read and understood as supplementing article 4 (3).

35. Artikel 33 Absatz 1 verlangt von den Vertragsstaaten, einen oder mehrere Focal Points und/oder Koordinierungsmechanismen einzurichten, um die Umsetzung des Übereinkommens sicherzustellen und damit verbundene Aktivitäten zu ermöglichen. Der Ausschuss empfiehlt, dass die Focal Points der Vertragsstaaten und/oder Koordinierungsmechanismen Vertreterinnen und Vertreter der Organisationen von Menschen mit Behinderungen ebenso einschließen wie formale Verfahren für die Einbindung von und Zusammenarbeit mit diesen Organisationen in Konsultationsverfahren, die einen Bezug zum Übereinkommen haben.

35. Article 33 (1) requires States parties to establish one or more focal points and/or coordinating mechanisms to secure implementation of the Convention and facilitate related action. The Committee recommends that States parties’ focal points, and/or coordinating mechanisms, include the representatives of organizations of persons with disabilities, and formal procedures of engagement and liaison with such organizations, in consultation processes related to the Convention.

36. In Übereinstimmung mit Artikel 33 Absatz 2 hat der Ausschuss die Bedeutung der Einrichtung, Aufrechterhaltung und Förderung unabhängiger Überwachungsstrukturen, einschließlich nationaler Menschenrechtsinstitutionen, in allen Phasen des Überwachungsprozesses anerkannt.15 Diese Institutionen spielen eine wesentliche Rolle bei dem Prozess der Überwachung des Übereinkommens, indem sie seine Einhaltung auf nationaler Ebene fördern und die koordinierte Tätigkeit nationaler Akteure, einschließlich staatlicher Institutionen und der Zivilgesellschaft, zum Schutz und zur Förderung der Menschenrechte ermöglichen.

36. In accordance with article 33 (2), the Committee has recognized the importance of establishing, maintaining and promoting independent monitoring frameworks, including national human rights institutions, at all stages of the monitoring process.15 Such institutions play a key role in the monitoring process of the Convention, in promoting compliance at the national level and in facilitating the coordinated actions of national actors, including State institutions and civil society, to protect and promote human rights.

37. Artikel 33 Absatz 3 betont die Verpflichtung der Vertragsstaaten sicherzustellen, dass die Zivilgesellschaft einbezogen wird und an der unabhängigen Überwachungsstruktur partizipieren kann, die gemäß dem Übereinkommen eingerichtet wurde. Die Einbeziehung der Zivilgesellschaft sollte Menschen mit Behinderungen durch die sie repräsentierenden Organisationen einschließen.

37. Article 33 (3) emphasizes the obligation of States parties to ensure that civil society is involved and can participate in the independent monitoring framework established according to the Convention. The involvement of civil society should include persons with disabilities, through their representative organizations.

37. Artikel 33 Absatz 3 betont die Verpflichtung der Vertragsstaaten sicherzustellen, dass die Zivilgesellschaft einbezogen wird und an der unabhängigen Überwachungsstruktur partizipieren kann, die gemäß dem Übereinkommen eingerichtet wurde. Die Einbeziehung der Zivilgesellschaft sollte Menschen mit Behinderungen durch die sie repräsentierenden Organisationen einschließen.

37. Article 33 (3) emphasizes the obligation of States parties to ensure that civil society is involved and can participate in the independent monitoring framework established according to the Convention. The involvement of civil society should include persons with disabilities, through their representative organizations.

38. Die Vertragsstaaten sollten sicherstellen, dass unabhängige Überwachungsstrukturen die aktive Einbeziehung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen in solche Strukturen und Prozessen durch formelle Mechanismen zulassen, ermöglichen und sicherstellen, wobei zu gewährleisten ist, dass ihre Stimme in den Berichten und Analysen gehört und gewürdigt wird. Die Einbeziehung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen in die unabhängigen Überwachungsstruktur und deren Arbeit kann verschiedene Formen annehmen, z.B. durch Sitze im Vorstand oder den beratenden Gremien der unabhängigen Überwachungsstrukturen.

38. States parties should ensure that independent monitoring frameworks allow for, facilitate and ensure the active involvement of organizations of persons with disabilities in such frameworks and processes, through formal mechanisms, ensuring that their voices are heard and recognized in its reports and the analysis undertaken. The inclusion of organizations of persons with disabilities in the independent monitoring framework and the work thereof can take several forms, for example, through seats on the board of or advisory bodies to the independent monitoring frameworks.

39. Artikel 33 Absatz 3 bedeutet, dass die Vertragsstaaten den Aufbau von Kapazitäten in der Zivilgesellschaft, insbesondere Organisationen von Menschen mit Behinderungen, unterstützen und finanzieren sollten, um deren wirksame Partizipation an den Prozessen der unabhängigen Überwachungsstrukturen sicherzustellen. Organisationen von Menschen mit Behinderungen sollten über entsprechende Ressourcen verfügen, einschließlich einer Unterstützung durch unabhängige und selbstverwaltete Finanzmittel, um an den unabhängigen Überwachungsstrukturen teilzuhaben und sicherzustellen, dass angemessene Vorkehrungen und Zugänglichkeitsanforderungen für ihre Mitglieder eingehalten werden. Die Unterstützung und Finanzierung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen in Bezug auf Artikel 33 Absatz 3 ergänzen die Verpflichtungen der Vertragsstaaten nach Artikel 4 Absatz 3 des Übereinkommens und schließen sie nicht aus.

39. Article 33 (3) implies that States parties should support and fund the strengthening of capacity within civil society, in particular organizations of persons with disabilities, to ensure their effective participation in the processes of the independent monitoring frameworks. Organizations of persons with disabilities should have appropriate resources, including support through independent and self-managed funding, to take part in the independent monitoring frameworks and ensure that reasonable accommodation and accessibility requirements for its membership are met. The support and funding of organizations of persons with disabilities in relation to article 33 (3) complement States parties’ obligations under article 4 (3) of the Convention and do not preclude them. 

40. Sowohl das Übereinkommen als auch die mit ihm verbundenen Strategien zu seiner Umsetzung sollten für Menschen, die die große Vielfalt von Beeinträchtigungen repräsentieren, übersetzt, zugänglich und verfügbar gemacht werden. Die Vertragsstaaten sollten Menschen mit Behinderungen einen Zugang zu Informationen ermöglichen, der es ihnen erlaubt, die Themen des Entscheidungsprozesses zu verstehen, zu evaluieren und sinnvolle Beiträge zu leisten.

40. Both the Convention and the related strategies for implementation should be translated and made accessible and available to persons representing the wide diversity of impairments. States parties should provide persons with disabilities with access to information that allows them to understand and evaluate the issues in the decision-making process and provide meaningful inputs.

41. Zur Umsetzung von Artikel 33 Absatz 3 sollten die Vertragsstaaten sicherstellen, dass Organisationen von Menschen mit Behinderungen leichten Zugang zu den Focal Points der Regierung und/oder zum Koordinierungsmechanismus haben.

41. To implement article 33 (3), States parties should ensure that organizations of persons with disabilities have easy access to the focal points within Government and/or the coordination mechanism.

III. Verpflichtungen der Vertragsstaaten

III. Obligations of States parties

42. In seinen abschließenden Bemerkungen hat der Ausschuss die Vertragsstaaten an ihre Pflicht erinnert, Menschen mit Behinderungen über die sie repräsentierenden Organisationen, einschließlich solcher, die Frauen und Kinder mit Behinderungen vertreten, eng und rechtzeitig bei der Erarbeitung und Umsetzung von Gesetzen und Strategien zur Umsetzung des Übereinkommens und bei anderen Entscheidungsprozessen zu konsultieren und aktiv einzubeziehen.

42. In its concluding observations, the Committee has reminded States parties of their duty to closely and timely consult with, and actively involve, persons with disabilities, through their representative organizations, including those representing women and children with disabilities, in the development and implementation of legislation and policies to implement the Convention and in other decision-making processes. 

43. Die Vertragsstaaten sind verpflichtet, die Transparenz der Konsultationsverfahren, die Bereitstellung von geeigneten und zugänglichen Informationen und eine frühzeitige und fortlaufende Einbeziehung sicherzustellen. Die Vertragsstaaten sollten keine Informationen zurückhalten, Bedingungen an Organisationen von Menschen mit Behinderungen stellen oder sie daran hindern, ihre Meinungen in Konsultationen und den Entscheidungsprozessen frei zu äußern. Dies schließt in Übereinstimmung mit dem Recht auf Vereinigungsfreiheit registrierte und nicht registrierte Organisationen ein, was gesetzlich vorgeschrieben werden sollte und nicht registrierte Vereinigungen gleichberechtigt schützen sollte.16

43. States parties have an obligation to ensure the transparency of consultation processes, the provision of appropriate and accessible information and early and continuous involvement. States parties should not withhold information, condition or prevent organizations of persons with disabilities from freely expressing their opinions in consultations and throughout decision-making processes. This includes both registered and unregistered organizations, in accordance with the right to freedom of association, which should be prescribed by law and protect associations that are not registered on an equal basis.16

44. Die Vertragsstaaten sollten nicht verlangen, dass eine Organisation von Menschen mit Behinderungen registriert ist, um an breit angelegten Konsultationsverfahren teilnehmen zu dürfen. Sie sollten jedoch sicherstellen, dass sich Organisationen von Menschen mit Behinderungen registrieren lassen und ihr Recht auf Partizipation gemäß Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 33 Absatz 3 wahrnehmen können, indem sie kostenlose und barrierefrei zugängliche Registrierungssysteme vorsehen und die Registrierung dieser Organisationen ermöglichen.17

44. States parties should not require an organization of persons with disabilities to be registered as a prerequisite for taking part in broad consultation processes. They should, however, ensure that organizations of persons with disabilities are able to register and exercise their right to participate under articles 4 (3) and 33 (3), providing free and accessible registration systems and facilitating the registration of such organizations.17

45. Die Vertragsstaaten sollten die Zugänglichkeit aller Einrichtungen und Verfahren mit Bezug zu öffentlicher Entscheidungsfindung und Konsultation für Menschen mit Behinderungen sicherstellen. Die Vertragsstaaten sollten geeignete Maßnahmen ergreifen, um Menschen mit Behinderungen, einschließlich Menschen mit Autismus, gleichberechtigt mit anderen den Zugang zur physischen Umgebung, einschließlich Gebäuden, Verkehrswesen, Bildung, Information und Kommunikation in der eigenen Sprache, einschließlich zu neuen Informationstechnologien und -systemen sowie zu den Websites öffentlicher Stellen und zu sonstigen Einrichtungen und Dienstleistungen, die für die Öffentlichkeit im städtischen wie ländlichen Bereich offen sind oder zur Verfügung stehen, zu ermöglichen. Die Vertragsstaaten sollten ebenfalls sicherstellen, dass die Konsultationsprozesse zugänglich sind – z. B. durch die Zurverfügungstellung von Gebärdensprachdolmetscherinnen und -dolmetschern, Braille und Leichter Sprache – und müssen ggf. und je nach Nachfrage18 geeignete Unterstützung, Finanzierung und angemessene Vorkehrungen zur Verfügung stellen, um die Partizipation von Repräsentantinnen und Repräsentanten aller Menschen mit Behinderungen in Konsultationsprozessen - wie in den Absätzen 11, 12 und 50 definiert - sicherzustellen.

45. States parties should ensure accessibility for persons with disabilities to all facilities and procedures related to public decision-making and consultation. States parties should take appropriate measures to provide persons with disabilities, including persons with autism, with access, on an equal basis with others, to the physical environment, including buildings, transportation, education, information and communications in one’s own language, including new information technologies and systems, and the websites of public bodies, and other facilities and services open or provided to the public, in both urban and rural settings. States parties should also ensure that consultation processes are accessible — for example, by providing sign language interpreters, Braille and Easy Read — and must provide support, funding and reasonable accommodation as appropriate and requested,18 to ensure the participation of representatives of all persons with disabilities in consultation processes, as defined in paras. 11, 12 and 50.

46. Organisationen von Menschen mit Sinnes- und intellektuellen Beeinträchtigungen, einschließlich Selbstvertretungsorganisationen und Organisationen von Menschen mit psychosozialen Behinderungen, sollten über Sitzungsassistentinnen und -assistenten und Unterstützungspersonen, Informationen in zugänglichen Formaten (wie etwa verständliche Sprache, Leichte Sprache, Systeme alternativer und unterstützter Kommunikation und Piktogramme), Gebärdensprachdolmetschen, Führungs-Dolmetschen für taubblinde Menschen und/oder Schriftdolmetschen während öffentlicher Debatten verfügen können.19 Die Vertragsstaaten sollten auch Finanzmittel zur Begleichung der mit den Konsultationsprozessen für Vertreterinnen und Vertreter der Organisationen von Menschen mit Behinderungen verbundenen Kosten bereitstellen, einschließlich Transport- und sonstiger Ausgaben, die anfallen, um Sitzungen und technische Briefings zu besuchen.

46. Organizations of persons with sensory and intellectual impairments, including organizations of self-advocates and organizations of persons with psychosocial disabilities should be provided with meeting assistants and support persons, information in accessible formats (such as plain language, Easy Read, alternative and augmentative communication systems and pictograms), sign language interpretation, guide interpreters for deafblind persons and/or captioning during public debates.19 States parties should also allocate financial resources for covering expenditures related to the consultation processes for representatives of organizations of persons with disabilities, including transport and other expenses necessarily incurred to attend meetings and technical briefings.

47. Konsultationen mit Organisationen von Menschen mit Behinderungen sollten auf Transparenz, gegenseitigem Respekt, sinnvollem Dialog und der aufrichtigen Absicht basieren, eine gemeinsame Übereinkunft über Verfahren, die auf die Vielfalt von Menschen mit Behinderungen eingehen, zu erzielen. Diese Prozesse sollten vernünftige und realistische Fristen vorsehen, die die Natur von Organisationen von Menschen mit Behinderungen, die oft von der Arbeit von „Freiwilligen“ abhängen, berücksichtigen. Die Vertragsstaaten sollten die Funktionsfähigkeit ihrer Partizipations- und Konsultationsmechanismen unter aktiver Einbeziehung der Organisationen von Menschen mit Behinderungen regelmäßig evaluieren.20

47. Consultations with organizations of persons with disabilities should be based on transparency, mutual respect, meaningful dialogue and a sincere aim to reach a collective agreement on procedures that respond to the diversity of persons with disabilities. Such processes should allow for reasonable and realistic timelines taking into account the nature of the organizations of persons with disabilities, which often depend on the work of “volunteers”. States parties should undertake periodic evaluations of the functioning of their participation and consultation mechanisms, with the active involvement of organizations of persons with disabilities.20

48. Den Ansichten von Menschen mit Behinderungen sollte über die sie repräsentierenden Organisationen gebührendes Gewicht verliehen werden. Die Vertragsstaaten sollten garantieren, dass sie nicht nur aus rein formalen Gründen oder mit dem Ansatz alibimäßiger Konsultation gehört werden.21 Die Vertragsstaaten sollten die Ergebnisse solcher Konsultationen berücksichtigen und sie in den getroffenen Entscheidungen widerspiegeln,22 indem sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Ergebnisse des Prozesses ordnungsgemäß informieren.23

48. The views of persons with disabilities, through their representative organizations, should be given due weight. States parties should guarantee that they are not only heard as a mere formality or as a tokenistic approach to consultation.21 States parties should take into account the results of such consultations and reflect them in the decisions adopted,22 by duly informing participants of the outcome of the process.23

49. Die Vertragsstaaten sollten, in enger und wirksamer Konsultation und unter aktiver Einbeziehung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen, sachgerechte und transparente Mechanismen und Verfahren bei den unterschiedlichen Arbeitsbereichen und Ebenen der Regierung einrichten, um die Ansichten dieser Organisationen ausdrücklich bei der Begründung von staatlichen Entscheidungen zu berücksichtigen.

49. States parties should in close and effective consultation and with the active involvement of organizations of persons with disabilities establish proper and transparent mechanisms and procedures, at the different branches and levels of Government, to explicitly consider the views of such organizations when motivating a public decision.

50. Die Vertragsstaaten sollten die enge Konsultation und aktive Einbeziehung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen sicherstellen, die alle Menschen mit Behinderungen repräsentieren, einschließlich, jedoch nicht begrenzt auf Frauen, ältere Menschen, Kinder, diejenigen, die ein hohes Maß an Unterstützung benötigen,24 Opfer von Landminen, Migrantinnen und Migranten, Geflüchtete, Asylbewerberinnen und -bewerber, Binnenvertriebene, Menschen ohne Papiere und Staatenlose; Menschen mit tatsächlichen oder empfundenen psychosozialen Beeinträchtigungen, Menschen mit intellektuellen Behinderungen, neurodiversen Personen, einschließlich derer mit Autismus oder Demenz, Menschen mit Albinismus, dauerhaften körperlichen Beeinträchtigungen, chronischen Schmerzen, Lepra und Sehbeeinträchtigungen, und Personen, die gehörlos, taubblind oder anderweitig hörbeeinträchtigt sind und/oder diejenigen, die mit HIV/AIDS leben. Die Verpflichtung der Vertragsstaaten, Organisationen von Menschen mit Behinderungen einzubeziehen, umfasst auch Menschen mit Behinderungen mit einer spezifischen sexuellen Orientierung und/oder Geschlechtsidentität, intersexuelle Menschen mit Behinderungen, und Menschen mit Behinderungen, die Angehörige eines indigenen Volks, einer nationalen, ethnischen, religiösen oder sprachlichen Minderheit sind, sowie diejenigen, die im ländlichen Raum leben.

50. States parties should ensure the close consultation and active involvement of organizations of persons with disabilities, which represent all persons with disabilities, including but not limited to women, older persons, children, those requiring high levels of support,24 victims of landmines, migrants, refugees, asylum seekers, internally displaced persons, undocumented and stateless persons, persons with actual or perceived psychosocial impairments, persons with intellectual disabilities, neurodiverse persons, including those with autism or dementia, persons with albinism, permanent physical impairments, chronic pain, leprosy and visual impairments and persons who are deaf, deafblind or otherwise hearing-impaired and/or those living with HIV/AIDS. The obligation of States parties to involve organizations of persons with disabilities also encompasses those persons with disabilities with a specific sexual orientation and/or gender identity, intersex persons with disabilities, and persons with disabilities belonging to indigenous peoples, national, ethnic, religious or linguistic minorities, and those living in rural areas.

51. Die Vertragsstaaten sollten diskriminierende und sonstige Praktiken von Dritten wie z. B. Dienstleisterinnen und Dienstleistern verbieten, die direkt oder indirekt das Recht von Menschen mit Behinderungen, konsultiert und aktiv in Entscheidungsprozesse im Zusammenhang mit dem Übereinkommen einbezogen zu werden, beeinträchtigen.

51. States parties should prohibit discriminatory and other practices by third parties, such as service providers, directly or indirectly interfering with the right of persons with disabilities to be closely consulted and actively involved in decision-making processes related to the Convention. 

52. Die Vertragsstaaten sollten Gesetze und Strategien verabschieden und umsetzen, um sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen ihr Recht, konsultiert zu werden, ausüben können und nicht durch andere davon abgeschreckt werden, sich einzubringen. Diese Maßnahmen beinhalten, das Bewusstsein von Familienangehörigen, Dienstleisterinnen und Dienstleistern und Beschäftigten im öffentlichen Dienst für das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Partizipation am öffentlichen und politischen Leben zu stärken. Die Vertragsstaaten sollten Mechanismen einführen, mit denen Interessenkonflikte von Vertreterinnen und Vertretern von Organisationen von Menschen mit Behinderungen oder anderen Interessenvertreterinnen oder Interessenvertretern angeprangert werden, um ihre negativen Auswirkungen auf die Autonomie, den Willen und die Präferenzen von Menschen mit Behinderungen zu vermeiden.

52. States parties should adopt and implement laws and policies to ensure that persons with disabilities can exercise their right to be consulted and not deterred from involvement by others. These measures include raising awareness among family members, service providers and public employees on the rights of persons with disabilities to participate in public and political life. States parties should put in place mechanisms to denounce the conflicts of interests of representatives of organizations of persons with disabilities or other stakeholders, to prevent their negative impacts on the autonomy, will and preferences of persons with disabilities. 

53. Um ihre Verpflichtungen nach Artikel 4 Absatz 3 zu erfüllen, sollten die Vertragsstaaten rechtliche und gesetzliche Strukturen und Verfahren verabschieden, um die volle und gleichberechtigte Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in Entscheidungsprozesse und die Vorbereitung von gesetzlichen Vorschriften und politischen Konzepten zu Themen, die Menschen mit Behinderungen betreffen, einschließlich behinderungsspezifischer gesetzlicher Vorschriften, politischer Konzepte, Strategien und Aktionspläne, über die sie repräsentierenden Organisationen sicherzustellen. Die Vertragsstaaten sollten Vorschriften verabschieden, durch die Organisationen von Menschen mit Behinderungen Sitze z. B. in ständigen Ausschüssen und/oder temporären Arbeitsstäben erhalten, indem ihnen das Recht eingeräumt wird, für diese Gremien aktive Mitglieder zu benennen.

53. To fulfil their obligations under article 4 (3), States parties should adopt legal and regulatory frameworks and procedures to ensure the full and equal involvement of persons with disabilities, through their representative organizations, in decision-making processes and the drafting of legislation and policies concerning issues related to persons with disabilities, including disability-related legislation, policies, strategies and action plans. States parties should adopt provisions granting organizations of persons with disabilities seats on, for example, standing committees and/or temporary task forces by giving them the right to nominate working members to these bodies.

54. Die Vertragsstaaten sollten formelle Konsultationsverfahren einrichten und regeln, einschließlich der Planung von Umfragen, Sitzungen und sonstigen Methoden, der Vorgabe angemessener Zeitrahmen, der frühzeitigen Einbindung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen sowie der vorherigen, rechtzeitigen und umfassenden Verbreitung einschlägiger Informationen für jeden Prozess. Die Vertragsstaaten sollten in Konsultation mit Organisationen von Menschen mit Behinderungen zugängliche Online-Instrumente für Konsultationen und/oder alternative Konsultationsmethoden in zugänglichen digitalen Formaten entwickeln. Um sicherzustellen, dass in Bezug auf Konsultationsprozesse niemand außen vor gelassen wird, sollten die Vertragsstaaten Personen bestimmen, die für die Nachverfolgung der Beteiligung, die Ermittlung unterrepräsentierter Gruppen und dafür zuständig sind, dass die Erfüllung der Anforderungen an Zugänglichkeit und angemessene Vorkehrungen sichergestellt ist. Ebenso sollen sie sicherstellen, dass Organisationen von Menschen mit Behinderungen, die all diese Personen vertreten, einbezogen und konsultiert werden, unter anderem indem sie Informationen über die Anforderungen an angemessene Vorkehrungen und Zugänglichkeit zur Verfügung stellen.

54. States parties should establish and regulate formal consultation procedures, including the planning of surveys, meetings and other methods, setting up proper time frames, early engagement of organizations of persons with disabilities, and prior, timely and broad dissemination of relevant information for each process. States parties should, in consultation with organizations of persons with disabilities, design accessible online tools for consultations and/or provide alternative methods of consultation in accessible digital formats. To ensure that no one is left behind in relation to consultation processes, States parties should appoint persons with the role of following up on attendance, noticing underrepresented groups, and ensuring that accessibility and reasonable accommodation requirements are met. Similarly, they should ensure that organizations of persons with disabilities representing all such groups are involved and consulted, including by providing information on reasonable accommodation and accessibility requirements. 

55. Die Vertragsstaaten sollten bei der Durchführung vorbereitender Studien und Analysen zur Formulierung politischer Konzepte die Konsultation mit und Einbindung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen einschließen. Öffentliche Foren oder Prozesse zur Überprüfung von Vorschlägen für politische Strategien sollten für die Partizipation von Menschen mit Behinderungen uneingeschränkt zugänglich sein.

55. States parties should include consultation and engagement with organizations of persons with disabilities when conducting preparatory studies and analysis for formulating policy. Public forums or processes for reviewing policy proposals should be fully accessible for persons with disabilities to participate. 

56. Die Vertragsstaaten sollten sicherstellen, dass die Partizipation von Organisationen von Menschen mit Behinderungen an Überwachungsprozessen durch unabhängige Überwachungsstrukturen auf klaren Verfahren, angemessenen Zeitvorgaben und vorheriger Verbreitung entsprechender Informationen beruht. Überwachungs- und Evaluierungssysteme sollten den Grad der Einbindung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen an allen politischen Konzepten und Programmen prüfen und sicherstellen, dass den Ansichten solcher Personen Vorrang eingeräumt wird. Um ihrer Hauptverantwortung für die Bereitstellung von Dienstleistungen zu entsprechen, sollten die Vertragsstaaten Partnerschaften mit Organisationen von Menschen mit Behinderungen ausloten, um von Nutzerinnen und Nutzern der Dienstleistungen selbst einen Input zu erhalten.25

56. States parties should ensure that the participation of organizations of persons with disabilities in monitoring processes, through independent monitoring frameworks, is based on clear procedures, proper time frames and previous dissemination of relevant information. Monitoring and evaluation systems should examine the level of engagement of organizations of persons with disabilities in all policies and programmes and ensure that the views of such persons are given priority. To fulfil their primary responsibility for service provision, States parties should explore partnerships with organizations of persons with disabilities to gain inputs from the users of services themselves.25

57. Die Vertragsstaaten sollten vorzugsweise die Einrichtung einer einzigen, vereinten und divers zusammengesetzten repräsentativen Koalition aus Organisationen von Menschen mit Behinderungen fördern, die alle Gruppen von Menschen mit Behinderungen umfasst und deren Diversität und Gleichheit respektiert, und ihre Einbeziehung und Partizipation an der Überwachung des Übereinkommens auf nationaler Ebene sicherstellen. Zivilgesellschaftliche Organisationen können im Allgemeinen Organisationen von Menschen mit Behinderungen weder vertreten noch ersetzen.26

57. States parties should, preferably, encourage the establishment of a single, united and diverse representative coalition of organizations of persons with disabilities that is inclusive of all the disability constituencies and respectful of their diversity and parity, and ensure its involvement and participation in the monitoring of the Convention at the national level. Civil society organizations in general cannot represent or replicate organizations of persons with disabilities.26

58. Die Förderung der Interessenvertretung durch und das Empowerment von Menschen mit Behinderungen sind Schlüsselelemente ihrer Partizipation an öffentlichen Angelegenheiten; sie erfordern die Entwicklung technischer, administrativer und kommunikativer Kompetenzen sowie den erleichterten Zugang zu Informationen und Instrumenten in Bezug auf ihre Rechte, Gesetzgebung und Politik.

58. The promotion of advocacy by and empowerment of persons with disabilities are key components of their participation in public affairs; they call for the development of technical, administrative and communication skills, and the facilitation of access to information and tools concerning their rights, legislation and policymaking.

59. Die Barrieren, denen Menschen mit Behinderungen beim Zugang zu inklusiver Bildung gegenüberstehen, beeinträchtigen ihre Möglichkeiten und untergraben ihre Kapazitäten, in die Entscheidungsfindung im öffentlichen Bereich einbezogen zu werden, was sich wiederum auf die institutionellen Kapazitäten ihrer Organisationen auswirkt. Die Barrieren beim Zugang zum öffentlichen Nahverkehr, der Mangel an angemessenen Vorkehrungen und geringes oder nicht ausreichendes Einkommen sowie Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderungen schränken ebenfalls die Möglichkeit dieser Menschen ein, sich an zivilgesellschaftlichen Aktivitäten zu beteiligen.

59. The barriers faced by persons with disabilities in accessing inclusive education compromise their opportunities and undermine their capacities to be involved in public decision-making, which, in turn, have an impact on the institutional capacities of their organizations. The barriers in accessing public transport, the lack of reasonable accommodation, and low or insufficient income and unemployment among persons with disabilities also restrict the capacity of such persons to engage in civil society activities.

60. Die Vertragsstaaten sollten die Kapazitäten der Organisationen von Menschen mit Behinderungen stärken, an allen Phasen(Stufen) der Politikgestaltung zu partizipieren, indem sie Capacity-Building und Schulung über das menschenrechtliche Modell von Behinderung, einschließlich durch unabhängige Finanzierung, bereitstellen. Die Vertragsstaaten sollten Menschen mit Behinderungen und die sie repräsentierenden Organisationen auch bei der Entwicklung von Kompetenzen, Wissen und Fähigkeiten unterstützen, die notwendig sind, um sich unabhängig für ihre volle und wirksame Partizipation an der Gesellschaft einsetzen zu können. Unterstützung sollte auch für die Entwicklung verstärkter Grundsätze demokratischer Regierungsführung, wie z. B. die Achtung der Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Transparenz, Verantwortlichkeit, Pluralismus und Partizipation, erfolgen. Darüber hinaus sollten die Vertragsstaaten Beratung dazu anbieten, wie Zugang zu Finanzierung erlangt werden kann und ihre Unterstützungsquellen diversifizieren.27

60. States parties should strengthen the capacity of organizations of persons with disabilities to participate in all phases of policymaking, by providing capacity-building and training on the human rights model of disability, including through independent funding. States parties should also support persons with disabilities and their representative organizations in the development of the competencies, knowledge and skills required to independently advocate for their full and effective participation in society, and in developing stronger democratic governance principles, such as respect for human rights, the rule of law, transparency, accountability, pluralism and participation. In addition, States parties should provide guidance on how to access funding and diversify their sources of support.27

61. Die Vertragsstaaten sollten sicherstellen, dass sich Organisationen von Menschen mit Behinderungen einfach und frei registrieren und sich Gelder und Mittel von nationalen und internationalen Gebern, einschließlich Privatpersonen, privaten Unternehmen, allen öffentlichen und privaten Stiftungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen, sowie staatlichen, regionalen und internationalen Organisationen beschaffen und sichern können.28 Der Ausschuss empfiehlt den Vertragsstaaten, Kriterien für die Zuweisung von Mitteln für Konsultationen zu verabschieden, indem sie unter anderem:

(a) Organisationen von Menschen mit Behinderungen Mittel direkt ohne Vermittlung durch eine dritte Partei zur Verfügung stellen;

(b) vorrangig Mittel für Organisationen von Menschen mit Behinderungen zur Verfügung stellen, deren Augenmerk in erster Linie auf dem Eintreten für die Rechte von Menschen mit Behinderungen liegt;

(c) spezielle Mittel für die Organisationen von Frauen und von Kindern mit Behinderungen zuweisen, um ihre volle und wirksame Partizipation am Prozess der Vorbereitung, Ausarbeitung und Umsetzung von Gesetzen und politischen Strategien sowie an der Überwachungsstruktur zu ermöglichen;29

(d) unter den verschiedenen Organisationen von Menschen mit Behinderungen auf gleicher Grundlage Mittel verteilen, einschließlich nachhaltiger institutioneller Grundfinanzierung, anstelle der Beschränkung auf eine rein projektbasierter Finanzierung;

(e) die Autonomie von Organisationen von Menschen mit Behinderungen bei der Entscheidung über ihre Interessenvertretungsagenda ungeachtet der erhaltenen Mittel sicherstellen;

(f) einen Unterschied zwischen der Finanzierung des Betriebs der Organisationen von Menschen mit Behinderungen und der von diesen Organisationen durchgeführten Projekte machen.

(g) für alle Organisationen von Menschen mit Behinderungen Mittel verfügbar machen, einschließlich für Selbstvertretungsorganisationen und/oder Organisationen, die aufgrund von Gesetzen, die die rechtliche Handlungsfähigkeit ihrer Mitglieder versagen und die Registrierung ihrer Organisationen verhindern, keinen Rechtsstatus erlangt haben;

(h) Verfahren für die Beantragung von Mitteln in zugänglichen Formaten verabschieden und umsetzen.

61. States parties should ensure that organizations of persons with disabilities are able to register easily and freely, and seek and secure funds and resources from national and international donors, including private individuals, private companies, all public and private foundations, civil society organizations, and State, regional and international organizations.28 The Committee recommends that States parties adopt criteria to allocate funds for consultation, including by:

(a) Providing funds directly to organizations of persons with disabilities, avoiding third-party intermediation; 

(b) Prioritizing resources to organizations of persons with disabilities that focus primarily on advocacy for disability rights;

(c) Allocating specific funds for organizations of women with disabilities and of children with disabilities to enable their full and effective participation in the process of drafting, developing and implementing laws and policies and in the monitoring framework;29

(d) Distributing funds on an equal basis among different organizations of persons with disabilities, including sustainable core institutional funding, instead of being limited to project-based funding;

(e) Ensuring the autonomy of organizations of persons with disabilities in deciding their advocacy agenda, despite the funding received;

(f) Distinguishing between funding for the running of organizations of persons with disabilities and the projects carried out by such organizations;

(g) Making funding available to all organizations of persons with disabilities, including for self-advocate organizations and/or those that have not gained a legal status due to laws that deny the legal capacity of their members and hinder the registration of their organizations;

(h) Adopting and implementing application processes for funding in accessible formats.

62. Die Vertragsstaaten sollten sicherstellen, dass Organisationen von Menschen mit Behinderungen zwecks Unterstützung ihrer Arbeit Zugang zu nationalen Finanzmitteln haben, um Situationen zu vermeiden, in denen sie ausschließlich auf externe Quellen angewiesen sind, wodurch ihre Fähigkeit, tragfähige Organisationsstrukturen einzurichten, eingeschränkt werden würde.30 Organisationen von Menschen mit Behinderungen, die durch öffentliche und private Finanzmittel gefördert werden und auch Mitgliedsbeiträge erhalten, sind besser in der Lage, die Partizipation von Menschen mit Behinderungen an allen Formen politischer und administrativer Entscheidungsprozesse sicherzustellen, sie zu unterstützen sowie individuelle und unterschiedliche gruppenorientierte soziale Aktivitäten ins Leben zu rufen und zu betreiben.

62. States parties should ensure that organizations of persons with disabilities have access to national funds to support their activities to avoid situations in which they have to rely only on external sources, which would limit their ability to establish viable organizational structures.30 Organizations of persons with disabilities that have support from public and private financial resources, supplemented by membership fees, are better able to secure the participation of persons with disabilities in all forms of political and administrative decision-making, provide them with support and create and run individual and different group-oriented social activities.

63. Die Vertragsstaaten sollten durch die Einrichtung eines hierfür zuständigen, gesetzlich anerkannten, formalen Mechanismus, z. B. Treuhandfonds auf nationaler und internationaler Ebene, geeignete und ausreichende Finanzmittel für Organisationen von Menschen mit Behinderungen garantieren.

63. States parties should guarantee appropriate and sufficient funding for organizations of persons with disabilities, through the establishment of a responsible legally recognized formal mechanism, for example trust funds at the national and international levels. 

64. Die Vertragsstaaten sollten öffentliche Mittel für die Einrichtung und Stärkung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen, die alle Formen von Beeinträchtigungen repräsentieren, erhöhen. Sie sollten ebenfalls deren Zugang zu nationalen Finanzmitteln sicherstellen, einschließlich durch Steuerbefreiung, Befreiung von Erbschaftssteuer sowie durch den Zugang zu Gewinnen der nationalen Lotterie.31 Die Vertragsstaaten sollten den Zugang von Organisationen von Menschen mit Behinderungen zu ausländischen Finanzmitteln als Teil der internationalen Zusammenarbeit und Entwicklungshilfe, auch auf der regionalen Ebene, auf gleicher Grundlage mit anderen menschenrechtlichen Nichtregierungsorganisationen fördern und erleichtern.

64. States parties should increase public resources for the establishment and strengthening of organizations of persons with disabilities that represent all kinds of impairments. They should also ensure their access to national funding, including through tax exemptions and freedom from inheritance taxes, and the national lottery.31 States parties should promote and facilitate the access of organizations of persons with disabilities to foreign funding as part of international cooperation and development aid, including at the regional level, on the same basis as other human rights non-governmental organizations.

65. Die Vertragsstaaten sollten starke Mechanismen und Verfahren entwickeln, um bei Nichteinhaltung der in Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 33 Absatz 3 festgelegten Verpflichtungen wirksame Sanktionen sicherzustellen. Die Einhaltung dieser Verpflichtungen sollte von unabhängigen Gremien überwacht werden, z. B. durch die Geschäftsstelle einer Ombudsfrau/eines Ombudsmann oder eines parlamentarischen Ausschusses, die berechtigt sind, Untersuchungen einzuleiten und die zuständigen Behörden zur Verantwortung zu ziehen. Gleichzeitig sollten Organisationen von Menschen mit Behinderungen in der Lage sein, rechtliche Schritte gegen Behörden einzuleiten, wenn sie feststellen, dass diese gegen die Einhaltung von Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 33 Absatz 3 verstoßen haben.32 Solche Mechanismen sollten auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung Bestandteil der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Konsultation(Beratung) mit und Einbeziehung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen und Bestandteil der nationalen Antidiskriminierungsgesetze33 sein.

65. States parties should develop strong mechanisms and procedures ensuring effective sanctions for non-compliance with the obligations under articles 4 (3) and 33 (3). Compliance should be monitored by independent bodies, for example the office of the ombudsperson or a parliamentary commission, which have the authority to initiate investigations and hold the responsible authorities to account. At the same time, organizations of persons with disabilities should be able to initiate legal actions against entities when they find that the latter have failed to comply with articles 4 (3) and 33 (3).32 Such mechanisms should be part of the legal frameworks governing the consultation and involvement of organizations of persons with disabilities, and national anti-discrimination legislation,33 at all levels of decision-making.

66. Die Vertragsstaaten sollten wirksame Rechtsbehelfe, einschließlich Rechtsbehelfen kollektiver Natur, oder Verbandsklagen anerkennen, um die Einhaltung des Partizipationsrechts von Menschen mit Behinderungen durchzusetzen. Staatliche Stellen können erheblich dazu beitragen, dass für Menschen mit Behinderungen ein wirksamer Zugang zur Justiz in Situationen gewährleistet ist, die sich negativ auf ihre Rechte auswirken.34 Wirksame Rechtsbehelfe könnten unter anderem umfassen:

(a) Aussetzung des Verfahrens;

(b) Rückkehr zu einem früheren Verfahrensstadium zwecks Sicherstellung der Konsultation mit und Einbeziehung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen;

(c) Aufschub der Umsetzung der Entscheidung bis geeignete Konsultationen stattgefunden haben; oder

(d) gänzliche oder teilweise Aufhebung der Entscheidung wegen Nichteinhaltung von Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 33 Absatz 3.

66. States parties should recognize effective remedies, including of a collective nature, or class actions to enforce compliance with the right of persons with disabilities to participate. Public authorities can significantly contribute to effectively guaranteeing persons with disabilities’ access to justice in situations that negatively affect their rights.34 Effective remedies could include:

(a) suspending the procedure;

(b) returning to an earlier stage of the procedure to ensure the consultation and involvement of organizations of persons with disabilities;

(c) delaying implementation of the decision until appropriate consultations take place; or

(d) quashing, totally or partially, the decision, based on non-compliance with articles 4 (3) and 33 (3).

IV. Verhältnis zu anderen Bestimmungen des Übereinkommens

IV. Relationship with other provisions of the Convention

67. Artikel 3 stellt eine Reihe übergreifender Prinzipien heraus, die die Auslegung und Umsetzung des Übereinkommens anleiten. Dies schließt die „volle und wirksame Partizipation an der Gesellschaft und Inklusion in die Gesellschaft“ ein. Dies bedeutet, dass sich die Partizipation von Menschen mit Behinderungen durch die sie repräsentierenden Organisationen durch den gesamten Text zieht und für das Übereinkommen insgesamt gilt.35

67. Article 3 identifies a set of overarching principles that guide the interpretation and implementation of the Convention. It includes “full and effective participation and inclusion in society”, which means that the participation of persons with disabilities, through their representative organizations, cuts across the entire text and applies to the whole Convention.35

68. Als Teil der allgemeinen Verpflichtungen der Vertragsstaaten gilt Artikel 4 Absatz 3 für das gesamte Übereinkommen und ist für die Umsetzung all seiner Verpflichtungen maßgeblich.

68. As part of the general obligations of States parties, article 4 (3) applies to the entire Convention and is significant in implementing all of its obligations.

69. Absätze 1, 2 und 5 von Artikel 4 sind bei der Umsetzung von Absatz 3 dieses Artikels von größter Bedeutung, da sie die obersten, ohne jede Einschränkung oder Ausnahme für alle Teile föderaler Staaten geltenden Verpflichtungen der Vertragsstaaten enthalten, die sich auf den Aufbau der notwendigen Strukturen und Rahmenwerke sowie auf das Ergreifen von Maßnahmen zur Einhaltung des Übereinkommens beziehen.

69. Paragraphs 1, 2 and 5 of article 4 are of the utmost importance in implementing paragraph 3 of the same article, as they include the primary obligations of States parties, extending to all parts of federal States without any limitations or exceptions, related to establishing the necessary structures and frameworks and taking measures to comply with the Convention. 

70. Politische Maßnahmen zur Förderung von Gleichberechtigung und Nichtdiskriminierung von Menschen mit Behinderungen, wie in Artikel 5 festgelegt, sollten im Einklang mit Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 33 Absatz 3 verabschiedet und überwacht werden.36 Die enge Konsultation mit und die aktive Einbeziehung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen, die die gesellschaftliche Diversität repräsentieren, ist eine Schlüsselkomponente für die erfolgreiche Verabschiedung und Überwachung gesetzlicher Rahmenwerke und Anleitungsmaterialien zur Förderung tatsächlicher und inklusiver Gleichstellung, einschließlich positiver Diskriminierungsmaßnahmen.

70. Policies to promote the equality and non-discrimination of persons with disabilities, as stipulated in article 5, should be adopted and monitored in compliance with articles 4 (3) and 33 (3).36 The close consultation and active involvement of organizations of persons with disabilities, which represent the diversity of society, is a key component for success in adopting and monitoring legal frameworks and guidance material to promote de facto and inclusive equality, including affirmative action measures.

71. Konsultationsverfahren sollten Menschen mit Behinderungen weder ausschließen noch sie auf der Grundlage von Beeinträchtigungen diskriminieren. Verfahren und diesbezügliche Materialien sollten inklusiv und zugänglich für Menschen mit Behinderungen sein und zeitliche Vorgaben und technische Assistenz für eine frühe Einbeziehung in Konsultationsprozesse enthalten. In allen Dialog- und Konsultationsprozessen sollten stets angemessene Vorkehrungen bereitgestellt werden, und gesetzliche Vorschriften und politische Konzepte in Bezug auf angemessene Vorkehrungen müssen in enger Konsultation mit und unter aktiver Einbeziehung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen entwickelt werden.

71. Consultation procedures should not exclude persons with disabilities nor discriminate on grounds of impairment. Procedures and related materials should be inclusive of and accessible to persons with disabilities and include time frames and technical assistance for early involvement in consultation processes. Reasonable accommodation should always be provided in all dialogue and consultation processes, and reasonable accommodation legislation and policies must be developed in close consultation with and the active involvement of organizations of persons with disabilities. 

72. Artikel 6 des Übereinkommens fordert Maßnahmen, um die volle Entwicklung, Weiterentwicklung und das Empowerment von Frauen und Mädchen mit Behinderungen sicherzustellen. Die Vertragsstaaten sollten die Gründung von Organisationen von Frauen und Mädchen mit Behinderungen als einen Mechanismus zur Ermöglichung ihrer Partizipation am öffentlichen Leben, gleichberechtigt mit Männern mit Behinderungen, über ihre eigenen Organisationen fördern und erleichtern. Die Vertragsstaaten sollten das Recht von Frauen mit Behinderungen, sich selbst zu vertreten und zu organisieren, anerkennen und ihre wirksame Einbeziehung in enge Konsultationen nach Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 33 Absatz 3 erleichtern. Frauen und Mädchen mit Behinderungen sollten ebenfalls gleichberechtigt mit anderen in alle Bereiche und Gremien zur Umsetzung sowie der unabhängigen Überwachungsstruktur mit einbezogen werden. Alle Konsultationsgremien, -mechanismen und -verfahren sollten behinderungsspezifisch und inklusiv sein und die Gleichstellung der Geschlechter sicherstellen.

72. Article 6 of the Convention requires measures to ensure the full development, advancement and empowerment of women and girls with disabilities. States parties should encourage and facilitate the establishment of organizations of women and girls with disabilities, as a mechanism for enabling their participation in public life, on an equal basis with men with disabilities, through their own organizations. States parties should recognize the right of women with disabilities to represent and organize themselves and facilitate their effective involvement in close consultations under articles 4 (3) and 33 (3). Women and girls with disabilities should also be included on an equal basis in all branches and bodies of the implementation and independent monitoring framework. All consultation bodies, mechanisms and procedures should be disability-specific, inclusive and ensure gender equality.

73. Frauen mit Behinderungen sollten gleichberechtigt mit Männern mit Behinderungen Teil der Führungsebene von Organisationen von Menschen mit Behinderungen sein und ihnen sollte in Dachorganisationen von Menschen mit Behinderungen durch paritätische Vertretung, Frauenausschüsse, Empowermentprogramme etc. Raum und Macht verliehen werden. Die Vertragsstaaten sollten die Partizipation von Frauen mit Behinderungen, einschließlich Frauen, die unter jeglicher Form von Betreuung stehen oder in Einrichtungen leben, als eine Voraussetzung bei der Gestaltung, Umsetzung und Überwachung aller sich auf ihr Leben auswirkender Maßnahmen sicherstellen. Frauen mit Behinderungen sollten in der Lage sein, an Entscheidungsprozessen zu partizipieren, die sich mit Themen befassen, die exklusive oder überproportionale Auswirkungen auf sie haben, sowie mit Frauenrechten und gleichstellungspolitischen Maßnahmen im Allgemeinen, z. B. mit Politiken in Bezug auf sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte, sowie alle Formen geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen.

73. Women with disabilities should be part of the leadership of organizations of persons with disabilities on an equal basis with men with disabilities and be given space and power within umbrella organizations of persons with disabilities through parity representation, women’s committees, empowerment programmes, etc. States parties should ensure the participation of women with disabilities, including women who are under any form of guardianship or institutionalized, as a prerequisite in the design, implementation and monitoring of all measures that have an impact on their lives. Women with disabilities should be able to participate in decision-making processes addressing issues that have an exclusive or disproportionate impact on them, and on women’s rights and gender equality policies in general, for example, policies on sexual and reproductive health and rights, and all forms of gender-based violence against women.

74. Wie in Artikel 7 ausgeführt, sind Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 33 Absatz 3 bei der Umsetzung der Rechte von Kindern mit Behinderungen von grundlegender Bedeutung. Die Vertragsstaaten sollten Schritte unternehmen, um die Partizipation und aktive Einbeziehung von Kindern mit Behinderungen über die sie repräsentierenden Organisationen bei allen Aspekten der Planung, Umsetzung, Überwachung und Evaluierung einschlägiger Rechtsvorschriften, politischer Strategien, Dienste und Programme, die ihr Leben in der Schule und auf kommunaler, lokaler, nationaler und internationaler Ebene betreffen, sicherzustellen. Ziel der Partizipation ist das Empowerment von Kindern mit Behinderungen und die Anerkennung durch die Trägerinnen und Träger von Pflichten, dass Kinder mit Behinderungen Inhaberinnen und Inhaber von Rechten sind, die in ihren Gemeinschaften und in der Gesellschaft eine aktive Rolle spielen können. Dies findet auf verschiedenen Ebenen statt, beginnend mit der Anerkennung ihres Rechts auf Gehör, bis zu ihrer aktiven Einbindung bei der Verwirklichung ihrer eigenen Rechte.37
 

74. Articles 4 (3) and 33 (3) are fundamental in the implementation of the rights of children with disabilities as stated in article 7. States parties should take steps to ensure the participation and the active involvement of children with disabilities, through their representative organizations, in all aspects of planning, implementation, monitoring and evaluation of relevant legislation, policies, services and programmes affecting their lives, at school and at the community, local, national and international levels. The goal of participation is empowerment for children with disabilities and recognition by duty bearers that they are rights holders who can play an active role in their communities and society. This takes place at various levels, beginning with the recognition of their right to be heard, moving towards their active engagement in the realization of their own rights.37

75. Die Vertragsstaaten sollten Kinder mit Behinderungen bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützen, u. a. indem sie diese mit allen Kommunikationsmodi einschließlich kinderfreundlicher Informationen ausstatten, die notwendig sind, um den Ausdruck ihrer Ansichten zu ermöglichen, und sie befähigen, diese Modi einzusetzen.38 Gleiches gilt für eine angemessene Unterstützung dabei, für sich selbst einzutreten. Auch sollten die Vertragsstaaten eine geeignete Aus- und Weiterbildung für alle sicherstellen, die beruflich mit und für solche Kinder arbeiten.39 Die Vertragsstaaten sollten ebenfalls behinderungs- und altersgerechte Assistenzen und Verfahren sowie Unterstützung für Kinder mit Behinderungen bereitstellen. Die Partizipation ihrer Organisationen sollte bei Konsultationen, die spezielle, sie betreffende Punkte zum Thema haben, als unerlässlich betrachtet werden, und ihren Ansichten sollte ihrem Alter und ihrer Reife entsprechend gebührendes Gewicht eingeräumt werden.

75. States parties should provide children with disabilities with support in their decision-making, by, among other things, equipping them with, and enabling them to use, any mode of communication necessary to facilitate the expression of their views,38 including child-friendly information, and adequate support for self-advocacy, and ensure appropriate training for all professionals working with and for such children.39 States parties should also provide disability and age-appropriate assistance and procedures, and support for children with disabilities. The participation of their organizations should be considered as indispensable in consultations addressing specific issues that concern them, and their views should be given due weight in accordance with their age and maturity.

76. Artikel 4 Absatz 3 ist bei der Bewusstseinsbildung von besonderer Bedeutung (Artikel 8). Der Ausschuss erinnert an seine Empfehlungen an die Vertragsstaaten, unter Partizipation der Organisationen von Menschen mit Behinderungen systematische Programme zur Bewusstseinsbildung umzusetzen. Dazu gehören Medienkampagnen durch öffentliche Radiosender und Fernsehprogramme, die Menschen mit Behinderungen in ihrer gesamten Diversität als Inhaberinnen und Inhaber von Rechten darstellen.40 Kampagnen zur Bewusstseinsbildung und Schulungsprogramme für alle Beschäftigten im öffentlichen Sektor müssen den Prinzipien des Übereinkommens entsprechen und auf dem menschenrechtlichen Modell von Behinderung beruhen, um tief verwurzelte Geschlechter- und Behinderungsstereotype in der Gesellschaft zu überwinden.

76. Article 4 (3) is of particular importance in raising awareness (art. 8). The Committee recalls its recommendations to States parties to implement, with the participation of organizations of persons with disabilities, systematic awareness-raising programmes, including media campaigns through public radio stations and television programmes, aimed at portraying persons with disabilities in all their diversity as rights holders.40 Awareness-raising campaigns and training programmes aimed at all public sector officials must be in conformity with the principles of the Convention, and based on the human rights model of disability to overcome entrenched gender and disability stereotypes in society.

77. Damit Organisationen von Menschen mit Behinderungen angemessen an Konsultations- und Überwachungsprozessen zum Übereinkommen partizipieren können, ist eine optimale Zugänglichkeit (Artikel 9) zu Verfahren, Mechanismen, Information und Kommunikation, Einrichtungen und Gebäuden, einschließlich angemessener Vorkehrungen, eine wesentliche Voraussetzung. Die Vertragsstaaten sollten internationale Zugänglichkeitsstandards und den Prozess des Universellen Designs, z. B. im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie41 entwickeln, verabschieden und umsetzen, um die enge Konsultation mit und aktive Einbeziehung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen sicherzustellen.42

77. For organizations of persons with disabilities to be able to properly participate in the consultation and monitoring processes of the Convention, it is essential to have optimal accessibility (art. 9) to the procedures, mechanisms, information and communication, facilities and buildings, including reasonable accommodation. States parties should develop, adopt and implement international accessibility standards and the universal design process, for example in the area of information and communications technology41 to ensure close consultation with and the active involvement of organizations of persons with disabilities.42

78. In Gefahrensituationen und humanitären Notlagen (Artikel 11) ist es für die Vertragsstaaten und humanitären Akteure wichtig, die aktive Partizipation von sowie die Koordinierung und wirksame Konsultation mit Organisationen von Menschen mit Behinderungen sicherzustellen, einschließlich mit Organisationen aller Ebenen, die Frauen, Männer und Kinder mit Behinderungen aller Altersstufen repräsentieren. Dies erfordert die aktive Einbeziehung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen bei der Entwicklung, Umsetzung und Überwachung von notfallsituationsbezogenen Rechtsvorschriften und politischen Konzepten sowie die Festlegung von Prioritäten bei der Hilfeverteilung nach Artikel 4 Absatz 3. Die Vertragsstaaten sollten die Etablierung von Organisationen von binnenvertriebenen Personen oder Geflüchteten mit Behinderungen fördern, denen es möglich ist, ihre Rechte in Gefahrensituationen, auch während bewaffneter Konflikte, zu fördern.

78. In situations of risk and humanitarian emergencies (art. 11), it is important for States parties and humanitarian actors to ensure the active participation of and coordination and meaningful consultation with organizations of persons with disabilities, including those at all levels representing women, men and children with disabilities of all ages. This requires the active involvement of organizations of persons with disabilities in the development, implementation and monitoring of emergency-related legislation and policies, and the establishment of priorities for aid distribution, in accordance with article 4 (3). States parties should promote the establishment of organizations of internally displaced persons or refugees with disabilities that are enabled to promote their rights in any situation of risk, including during armed conflicts.

79. Gleiche Anerkennung vor dem Recht (Artikel 12) stellt sicher, dass alle Menschen mit Behinderungen das Recht auf Ausübung ihrer vollen Rechts- und Handlungsfähigkeit haben und dass sie in Bezug auf sie betreffende Entscheidungen gleichberechtigt freie Wahl haben und diese Entscheidungen kontrollieren können. Gleiche Anerkennung vor dem Recht ist eine Voraussetzung für direkte und wirksame Konsultation mit und Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in die Entwicklung und Umsetzung von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Umsetzung des Übereinkommens. Der Ausschuss empfiehlt, dass die fehlende Einhaltung von Artikel 12 unter keinen Umständen die inklusive Umsetzung von Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 33 Absatz 3 ausschließen sollte. Gesetze und politische Strategien sollten so geändert werden, dass diese Partizipationsbarriere, die auf der Versagung der Rechts- und Handlungsfähigkeit beruht, beseitigt wird.

79. Equal recognition before the law (art. 12) ensures that all persons with disabilities have the right to exercise their full legal capacity and have equal rights to choose and control decisions affecting them. Equal recognition before the law is a prerequisite for direct and effective consultations and the involvement of persons with disabilities in the development and implementation of legislation and policies to implement the Convention. The Committee recommends that the lack of compliance with article 12 should, under no circumstances, preclude the inclusive implementation of articles 4 (3) and 33 (3). Laws and policies should be amended to address this barrier to participation based on denial of legal capacity. 

80. Der Ausschuss erinnert an seine Allgemeine Bemerkung Nr. 1 (2014) zu gleicher Anerkennung vor dem Recht, in der er angegeben hatte, dass die rechtliche Handlungsfähigkeit der Schlüssel für den Zugang zu voller und wirksamer Partizipation an der Gesellschaft und an Entscheidungsprozessen darstellt und dass sie über ihre Organisationen für alle Menschen mit Behinderungen, einschließlich für Menschen mit intellektuellen Behinderungen, Menschen mit Autismus und Menschen mit tatsächlichen oder als solcher wahrgenommenen psychosozialen Beeinträchtigungen, sowie Kinder mit Behinderungen, gewährleistet werden sollte. Die Vertragsstaaten sollten die Verfügbarkeit von Regelungen für unterstützte Entscheidungsfindung sicherstellen, um die Partizipation an politischer Arbeit und Konsultationen, die die Autonomie, den Willen und die Präferenzen der Person respektieren, ermöglichen.

80. The Committee recalls its general comment No. 1 (2014) on equal recognition before the law, in which it states that legal capacity is the key to accessing full and effective participation in society and in decision-making processes and should be guaranteed to all persons with disabilities, including persons with intellectual disabilities, persons with autism and persons with actual or perceived psychosocial impairment, and children with disabilities, through their organizations. States parties should ensure the availability of supported decision-making arrangements to enable participation in policymaking and consultations that respect a person’s autonomy, will and preferences.

81. Das Recht von Menschen mit Behinderungen, Zugang zur Justiz zu haben (Artikel 13) impliziert, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen das Recht auf Partizipation am gesamten Justizsystem haben. Diese Partizipation nimmt zahlreiche Formen an und schließt ein, dass Menschen mit Behinderungen als Teil des demokratischen Systems, das zu Good Governance beiträgt, Funktionen unterschiedlicher Rollen wahrnehmen, wie z. B. als Klägerinnen oder Kläger, Opfer, Verteidigerinnen oder Verteidiger, Richterinnen oder Richter, Jurorinnen oder Juroren, Anwältinnen oder Anwälte etc.43 Die enge Konsultation mit Menschen mit Behinderungen über die sie repräsentierenden Organisationen spielt eine Schlüsselrolle bei allen Prozessen zum Erlass und/oder zur Änderung von Gesetzen, Vorschriften, politischen Strategien und Programmen, die sich mit der Partizipation dieser Menschen am Justizsystem befassen.

81. The right of persons with disabilities to have access to justice (art. 13) implies that persons with disabilities have the right to participate on an equal basis with others in the justice system as a whole. This participation takes many forms and includes persons with disabilities assuming the roles of, for example, claimants, victims, defendants, judges, jurors and lawyers, as part of the democratic system that contributes to good governance.43 Close consultation with persons with disabilities through their representative organizations is key in all processes to enact and/or amend laws, regulations, policies and programmes addressing the participation of such persons in the justice system.

82. Zur Verhinderung aller Formen von Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch (Artikel 16) sollten die Vertragsstaaten sicherstellen, dass alle Einrichtungen und Programme, die Menschen mit Behinderungen dienen sollen, durch unabhängige Instanzen wirksam überwacht werden. Der Ausschuss hat festgestellt, dass Verletzungen der Rechte von Menschen mit Behinderungen auch weiterhin in Einrichtungen vorkommen, die Menschen mit Behinderungen „dienen“, wie z. B. psychiatrische Einrichtungen und/oder Wohneinrichtungen. In Übereinstimmung mit Artikel 33 Absatz 3 bedeutet dies, dass unabhängig davon, ob die mit dieser Aufgabe nach Artikel 16 Absatz 3 beauftragte unabhängige Überwachungsinstanz mit der unabhängigen Überwachungsstruktur nach Artikel 33 Absatz 2 zusammenfällt, die Zivilgesellschaft, einschließlich der Organisationen von Menschen mit Behinderungen, aktiv in die Überwachung dieser Einrichtungen und Dienste einbezogen werden sollte.

82. To prevent all forms of exploitation, violence and abuse (art. 16), States parties should ensure that all facilities and programmes designed to serve persons with disabilities are effectively monitored by independent authorities. The Committee has observed that violations of the rights of persons with disabilities continue to occur in facilities that “serve” persons with disabilities, such as psychiatric and/or residential institutions. In accordance with article 33 (3), this means that regardless of whether the independent monitoring authority, which is assigned the task under article 16 (3), coincides with the independent monitoring framework under article 33 (2), civil society, including organizations of persons with disabilities, should be actively involved in monitoring those facilities and services.

83. In Anlehnung an seine Allgemeine Bemerkung Nr. 5 (2017) zur unabhängigen Lebensführung und Einbeziehung in die Gemeinschaft, sind Konsultationen mit und die aktive Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen über die sie repräsentierenden Organisationen bei der Umsetzung des Rechts auf unabhängige Lebensführung und Einbeziehung in die Gemeinschaft (Artikel 19) entscheidend für die Verabschiedung aller Pläne und Strategien, sowie für Nachfolgemaßnahmen und Überwachung. Die aktive Einbeziehung und Konsultation auf allen Ebenen des Entscheidungsprozesses sollte alle Menschen mit Behinderungen mit einbeziehen. Menschen mit Behinderungen, einschließlich Menschen, die derzeit in Einrichtungen leben, sollten bei der Planung, Umsetzung und Überwachung von Deinstitutionalisierungsstrategien und bei der Entwicklung von Unterstützungsdiensten, die sich speziell auf diese Menschen beziehen, einbezogen werden.44

83. Recalling its general comment No. 5 (2017) on living independently and being included in the community, consultations with and the active involvement of persons with disabilities, through their representative organizations, are critical for the adoption of all plans and strategies, and for follow-up and monitoring, when implementing the right to independent living and being included in the community (art. 19). The active involvement and consultation at all levels in the decision-making process should include all persons with disabilities. Persons with disabilities, including those who are currently living in institutional settings, should be involved in the planning, implementing and monitoring of deinstitutionalization strategies, and in the development of support services, with special regard to those people.44

84. Zugang zu Informationen (Artikel 21) ist für die Organisationen von Menschen mit Behinderungen notwendig, um in den Überwachungsprozess einbezogen zu werden, voll daran zu partizipieren und ihre Ansichten dort frei zu äußern. Diese Organisationen müssen rechtzeitig und ohne zusätzliche Kosten Informationen in zugänglichen Formaten, einschließlich digitaler Formate, und über Technologien erhalten, die für alle Formen von Behinderung geeignet sind. Dazu gehört bei offiziellen Interaktionen der Einsatz von Gebärdensprachen, verständlicher und Leichter Sprache, Brailleschrift, unterstützter und alternativer Kommunikation und aller sonstiger zugänglicher Kommunikationsmittel, -modi und -formate ihrer Wahl durch Menschen mit Behinderungen. Vor allen Konsultationen sollten alle relevanten Informationen, einschließlich spezifischer haushaltsbezogener, statistischer und sonstiger relevanter Informationen, die für eine informierte Meinungsbildung notwendig sind, rechtzeitig verfügbar gemacht werden.

84. Access to information (art. 21) is necessary for organizations of persons with disabilities to be involved and to fully participate and freely express their opinions in the monitoring process. Such organizations need to receive the information in accessible formats, including digital formats, and technologies appropriate to all forms of disabilities, in a timely manner and without additional cost. This includes the use of sign languages, Easy Read, plain language and Braille, augmentative and alternative communication, and all other accessible means, modes and formats of communication of choice by persons with disabilities in official interactions. Sufficiently prior to any consultation, all relevant information, including specific budgetary, statistical and other relevant information necessary for an informed opinion, should be made available.

85. Zur Sicherstellung des Rechts auf inklusive Bildung (Artikel 24) sollten die Vertragsstaaten, in Übereinstimmung mit der Allgemeinen Bemerkung Nr. 4 (2016) des Ausschusses über das Recht auf inklusive Bildung, Menschen mit Behinderungen, einschließlich Kinder mit Behinderungen, über die sie repräsentierenden Organisationen bei allen Aspekten der Planung, Umsetzung, Überwachung und Evaluierung inklusiver bildungspolitischer Strategien und Rechtsvorschriften konsultieren und aktiv einbeziehen.45 Inklusive Bildung ist für die in Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 33 Absatz 3 beschriebene Partizipation von Menschen mit Behinderungen wesentlich. Bildung ermöglicht es Menschen, sich zu entfalten und erhöht die Wahrscheinlichkeit der Partizipation innerhalb der Gesellschaft, was für die Sicherstellung der Umsetzung und Überwachung des Übereinkommens notwendig ist. Die Vertragsstaaten sollten sicherstellen, dass öffentliche und private Bildungsinstitutionen Menschen mit Behinderungen konsultieren und dass ihren Ansichten im Bildungssystem gebührend Beachtung geschenkt wird.

85. To ensure the right to inclusive education (art. 24), in accordance with the Committee’s general comment No. 4 (2016) on the right to inclusive education, States parties should consult with and actively involve persons with disabilities, including children with disabilities, through their representative organizations, in all aspects of planning, implementation, monitoring and evaluation of inclusive education policies and legislation.45 Inclusive education is essential to the participation of persons with disabilities as described within articles 4 (3) and 33 (3). Education enables people to flourish and increases the likelihood of participation within society, which is needed to ensure the implementation and monitoring of the Convention. States parties should ensure that public and private education institutions consult with persons with disabilities and ensure that their opinions are given due consideration within the education system.

86. Die Verabschiedung aller politischen Strategien in Bezug auf das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Arbeit und Beschäftigung (Artikel 27) sollte in Konsultation mit und unter Einbeziehung von repräsentativen Organisationen von Menschen mit Behinderungen erfolgen. Politische Strategien sollten darauf abzielen, den Zugang zu Beschäftigung zu gewährleisten, Arbeit in offenen, inklusiven, nicht diskriminierenden, zugänglichen und wettbewerbsfähigen Arbeitsmärkten und -umgebungen zu fördern, Chancengleichheit und Gleichstellung der Geschlechter sicherzustellen sowie angemessene Vorkehrungen und Unterstützung für alle Menschen mit Behinderungen bereitzustellen.
 

86. The adoption of all policies regarding the right of persons with disabilities to work and employment (art. 27) should be taken in consultation with and the involvement of representative organizations of persons with disabilities. Policies should seek to guarantee access to employment; promote work in open, inclusive, non-discriminatory, accessible and competitive employment markets and environments; ensure equal opportunities and gender equality; and provide for reasonable accommodation and support for all persons with disabilities.

87. Die Verwirklichung des Rechts auf angemessenen Lebensstandard und sozialen Schutz (Artikel 28) steht in direktem Zusammenhang mit Artikel 4 Absatz 3. Die Partizipation von Organisationen von Menschen mit Behinderungen an öffentlicher Politik ist eine wesentliche Voraussetzung um sicherzustellen, dass sich die Behörden der Vertragsstaaten mit spezifischen Situationen von Ausgrenzung, Ungleichheit und Armut bei Menschen mit Behinderungen und ihren Familien, die in Armut leben, befassen. Insbesondere sollten sich die Vertragsstaaten mit Organisationen von Menschen mit Behinderungen und mit Menschen mit Behinderungen, die arbeitslos sind, die kein festes Einkommen haben oder die nicht arbeiten können, weil dies zu einem Verlust von Ansprüchen oder Geldleistungen führen könnte, sowie mit Menschen in ländlichen oder abgelegenen Regionen, indigenen Völkern, Frauen und älteren Menschen befassen. Bei der Ergreifung und Prüfung von Maßnahmen, Strategien, Programmen, politischen Konzepten und Rechtsvorschriften in Bezug auf die Umsetzung von Artikel 28 sowie beim diesbezüglichen Überwachungsprozess sollten die Vertragsstaaten die Organisationen von Menschen mit Behinderungen, die alle Menschen mit Behinderungen repräsentieren, eng konsultieren und sie aktiv einbeziehen, um sicherzustellen, dass die Behindertenthematik systematisch in alle Bereich einfließt (Mainstreaming) und dass ihre Anforderungen und Ansichten gebührende Berücksichtigung finden.

87. The realization of the right to an adequate standard of living and social protection (art. 28) is directly interrelated with article 4 (3). The participation of organizations of persons with disabilities in public policies is crucial to ensure that specific situations of exclusion, inequality and poverty among persons with disabilities and their families living in poverty are addressed by the authorities of the States parties. States parties should, in particular, seek to engage with organizations of persons with disabilities and persons with disabilities who are unemployed, who do not have a fixed income or who cannot work because of the implied loss of entitlements or allowances, those in rural or remote areas, and indigenous peoples, women and older persons. When taking and reviewing measures, strategies, programmes, policies and legislation in relation to the implementation of article 28, and in the monitoring process thereof, States parties should closely consult and actively involve organizations of persons with disabilities representing all persons with disabilities to ensure the mainstreaming of disability and that their requirements and views are duly taken into consideration.

88. Das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Partizipation am politischen und öffentlichen Leben (Artikel 29) ist für die Sicherstellung der Chancengleichheit von Menschen mit Behinderungen, voll und wirksam an der Gesellschaft zu partizipieren und in diese einbezogen zu sein, von äußerster Bedeutung. Das Recht, zu wählen und gewählt zu werden, ist ein wesentlicher Bestandteil des Rechts auf Partizipation, da gewählte Repräsentantinnen und Repräsentanten über die politische Agenda entscheiden und eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung der Umsetzung und Überwachung des Übereinkommens einnehmen, indem sie sich für ihre Rechte und Interessen einsetzen.

88. The right of persons with disabilities to participate in political and public life (art. 29) is of extreme importance in ensuring the equality of opportunity for persons with disabilities to fully and effectively participate and be included in society. The right to vote and be elected is an essential component of the right to participate, as elected representatives decide on the political agenda and are key in ensuring implementation and monitoring of the Convention, advocating for their rights and interests.

89. Die Vertragsstaaten sollten in enger Konsultation mit Organisationen von Menschen mit Behinderungen Vorschriften erlassen, um es Menschen mit Behinderungen, die Assistenz benötigen, zu ermöglichen, eigenständig ihre Stimme abgeben zu können. Dies kann die Bereitstellung von Hilfsmitteln für Menschen mit Behinderungen in den Wahlkabinen erfordern (am Wahltag und für die Wahl im Voraus), sowohl bei nationalen und regionalen Wahlen als auch bei nationalen Referenden.

89. States parties should pass regulations, in close consultation with organizations of persons with disabilities, to allow persons with disabilities requiring assistance to be able to cast their vote on their own. This may require making aids available for persons with disabilities in voting booths (on election day and at advance voting) at national and local elections and national referendums.

90. Personen, die alle bzw. einige der breiten Vielfalt an Beeinträchtigungen vertreten, sollten über die sie repräsentierenden Organisationen von Menschen mit Behinderungen beim Prozess und bei der Umsetzung der Daten- und Informationserhebung konsultiert und einbezogen werden (Artikel 31).

90. Persons representing all or some of the wide diversity of impairments should be consulted and involved, through their organizations of persons with disabilities, in the process and implementation of data and information collection (art. 31).

91. Die Vertragsstaaten sollten ein einheitliches Datenerhebungssystem zur Erfassung von qualitativ hochwertigen, ausreichenden, zeitlich aktuellen und verlässlichen und nach Geschlecht, Alter, ethnischer Zugehörigkeit, ländlicher/städtischer Bevölkerung, Art der Beeinträchtigung und sozioökonomischem Status aufgeschlüsselten Daten in Bezug auf alle Menschen mit Behinderungen und ihren Zugang zu den im Übereinkommen verankerten Rechten einrichten. Sie sollten ein System einrichten, um die Formulierung und Umsetzung von politischen Strategien zur Durchführung des Übereinkommens durch die enge Zusammenarbeit mit Organisationen von Menschen mit Behinderungen und durch den Einsatz der Washington Group on Disability Statistics zu ermöglichen. Es sollten ebenfalls zusätzliche Datenerhebungsinstrumente eingesetzt werden, um Informationen über Wahrnehmungen und Einstellungen zu gewinnen und die Gruppen mit einzubeziehen, die von der Washington Group außen vor gelassen werden.

91. States parties should establish a unified data-collection system to collect quality, sufficient, timely and reliable data, disaggregated by sex, age, ethnicity, rural/urban population, impairment type and socioeconomic status, regarding all persons with disabilities and their access to the rights under the Convention. They should establish a system to enable the formulation and implementation of policies to give effect to the Convention, through close collaboration with organizations of persons with disabilities and by utilizing the Washington Group on Disability Statistics. Additional data-collection tools should also be pursued to obtain information on perceptions and attitudes and include those constituencies that the Washington Group leaves out.

92. Bei Entscheidungen über internationale Zusammenarbeit sowie bei deren Umsetzung (Artikel 32) ist die enge Partnerschaft und Zusammenarbeit mit und die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen über die sie repräsentierenden Organisationen von entscheidender Bedeutung bei der Verabschiedung von entwicklungspolitischen Strategien im Einklang mit dem Übereinkommen. Organisationen von Menschen mit Behinderungen sollten auf jeder Ebene der Entwicklung, Umsetzung und Überwachung internationaler Kooperationspläne, -programme und -projekte, inklusive der Agenda 2030 und dem Sendai Framework for Disaster Risk Reduction 2015-2030, konsultiert und einbezogen werden.

92. When deciding upon and implementing international cooperation (art. 32), the close partnership, cooperation and involvement of persons with disabilities, through their representative organizations, is crucial in adopting development policies in accordance with the Convention. Organizations of persons with disabilities should be consulted and involved at every level of development, implementation and monitoring of international cooperation plans, programmes and projects, including the 2030 Agenda and the Sendai Framework for Disaster Risk Reduction 2015–2030.

93. Artikel 34 Absatz 3 ist wichtig für die Beachtung der maßgeblichen Kriterien für die Mitgliedschaft im Ausschuss. Laut diesem Artikel müssen die Vertragsstaaten bei der Benennung ihrer Kandidatinnen und Kandidaten die in Artikel 4 Absatz 3 ausgeführte Vorschrift gebührend berücksichtigen. Daher sollten die Vertragsstaaten vor der Nominierung von Ausschusskandidatinnen und -kandidaten die Organisationen von Menschen mit Behinderungen eng konsultieren und diese aktiv einbeziehen. Es sollten nationale gesetzliche Rahmenwerke und Verfahren verabschiedet werden im Hinblick auf transparente und partizipatorische Verfahren, die Organisationen von Menschen mit Behinderungen einbeziehen, die Ergebnisse der Konsultationen berücksichtigen und diese in die finale Nominierung einfließen lassen.

93. Article 34 (3) is important in respecting the relevant criteria for membership of the Committee. It requires States parties to give due consideration to the provision set out in article 4 (3) when nominating candidates. Therefore, States parties should closely consult and actively involve organizations of persons with disabilities prior to nominating candidates for the Committee. National legislative frameworks and procedures should be adopted for transparent and participatory procedures that involve organizations of persons with disabilities and consider the results of consultations, reflecting them in the final nomination.

V. Umsetzung auf nationaler Ebene

V. Implementation at the national level

94. Der Ausschuss erkennt an, dass Vertragsstaaten bei der Umsetzung des Rechts von Menschen mit Behinderungen, bei der Ausarbeitung, Umsetzung und Überwachung von Rechtsvorschriften und politischen Strategien zur Umsetzung des Übereinkommens konsultiert und einbezogen zu werden, Herausforderungen gegenüberstehen. Die Vertragsstaaten sollten unter anderem die folgenden Maßnahmen ergreifen, um die vollständige Umsetzung von Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 33 Absatz 3 des Übereinkommens sicherzustellen:

(a) Alle Gesetze, einschließlich derjenigen, die die rechtliche Handlungsfähigkeit verweigern, aufheben, die Menschen mit Behinderungen ungeachtet der Art ihrer Beeinträchtigung davon abhalten, über die sie repräsentierenden Organisationen eng konsultiert aktiv einbezogen zu werden;

(b) Für die Gründung und Funktionsfähigkeit von Organisationen von Menschen mit Behinderungen eine förderliche Umgebung schaffen, indem ein für ihre Gründung und den nachhaltigen Betrieb günstiges politisches Rahmenwerk verabschiedet wird. Dies schließt die Gewährleistung ihrer Unabhängigkeit vom Staat und ihrer Autonomie ein sowie die Einrichtung, Umsetzung und den Zugang zu adäquaten Finanzierungsmechanismen, einschließlich staatlicher Finanzierung und internationaler Zusammenarbeit, sowie die Bereitstellung von Unterstützung, einschließlich technischer Assistenz, für Empowerment und Capacity-Building.

(c) Alle Einschüchterungs-, Schikanierungs- oder Repressionspraktiken gegenüber Menschen oder Organisationen verbieten, die auf nationaler oder internationaler Ebene ihre im Übereinkommen verankerten Rechte fördern. Die Vertragsstaaten sollten auch Mechanismen zum Schutz von Menschen mit Behinderungen und der sie repräsentierenden Organisationen vor Einschüchterung, Schikanierung und Repressalien verabschieden, einschließlich für Situationen, in denen sie mit dem Ausschuss oder anderen internationalen Gremien und Menschenrechtsmechanismen zusammenarbeiten.

(d) Zur Gründung von Dachorganisationen von Menschen mit Behinderungen ermuntern, die die Aktivitäten ihrer Mitglieder und einzelner Organisationen von Menschen mit Behinderungen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen koordinieren und repräsentieren, um ihre Inklusion und volle Partizipation, auch der am stärksten unterrepräsentierten Gruppen, am Überwachungsprozess sicherzustellen. Wenn ein Vertragsstaat bei der Einbeziehung jeder einzelnen Organisation von Menschen mit Behinderungen am Entscheidungsprozess auf Hindernisse stößt, könnten sie Vertreterinnen und Vertreter solcher Organisationen in ständige oder temporäre Arbeitsstäbe etc. aufnehmen, wenn dies nicht durch eine Dachorganisation oder eine Koalition von Organisationen von Menschen mit Behinderungen erfolgen kann.

(e) Rechtsvorschriften und politische Strategien verabschieden, die das Recht auf Partizipation und Einbeziehung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen anerkennen, sowie Vorschriften erlassen, die klare Verfahren für Konsultationen auf allen Ebenen der Behörden und der Entscheidungsfindung festlegen. Dieses gesetzliche und politische Rahmenwerk sollte im Vorfeld des Treffens von Entscheidungen die Durchführung öffentlicher Anhörungen verpflichtend vorsehen und Bestimmungen enthalten, die eindeutige Zeitvorgaben, Zugänglichkeit von Konsultationen sowie eine Verpflichtung zur Bereitstellung von angemessenen Vorkehrungen und Unterstützung fordern. Dies kann durch klare Verweise in Gesetzen und anderen Formen von Vorschriften auf die Partizipation und Auswahl vonRepräsentantinnen und Repräsentanten von Organisationen von Menschen mit Behinderungen erfolgen.

(f) Ständige Mechanismen der Konsultation mit Organisationen von Menschen mit Behinderungen, einschließlich Runder Tische, partizipativer Dialoge, öffentlicher Anhörungen, Umfragen und Online-Konsultationen, einrichten, die ihre Diversität und Autonomie, wie in Absatz 11, 12 und 50, ausgeführt, respektieren. Dies kann ebenfalls in Form eines nationalen Beratungsgremiums, wie einem nationalen Behindertenrat, der die Organisationen von Menschen mit Behinderungen repräsentiert, erfolgen.

(g) Die Partizipation von Menschen mit Behinderungen über Organisationen von Menschen mit Behinderungen garantieren und unterstützen, die eine breite Vielfalt an Hintergründen, einschließlich Geburts- und Gesundheitsstatus, Alter, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, Sprache, nationale, ethnische, indigene oder soziale Herkunft, sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität, intersexuelle Variation, religiöse und politische Zugehörigkeit, Status als Migrantin bzw. Migrant, Gruppen, die Beeinträchtigungen vertreten, oder sonstigen Status, repräsentieren.

(h) Mit Organisationen von Menschen mit Behinderungen, die Frauen und Mädchen mit Behinderungen repräsentieren, zusammenarbeiten und ihre direkte Partizipation an allen öffentlichen Entscheidungsprozessen, die sich insbesondere auf die Entwicklung politischer Strategien in Bezug auf die Rechte von Frauen und die Geschlechtergleichstellung sowie auf geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen, einschließlich sexueller Gewalt und Missbrauch, beziehen, in einer sicheren Umgebung gewährleisten.

(i) Menschen mit Behinderungen, einschließlich Kinder und Frauen mit Behinderungen, über die sie repräsentierenden Organisationen bei der Planung, Durchführung, Überwachung und Messung öffentlicher Entscheidungsprozesse auf allen Ebenen konsultieren und aktiv einbeziehen, insbesondere in Bezug auf Angelegenheiten, die sie betreffen, einschließlich in Risikosituationen und humanitären Notlagen, und ihnen dabei für die Mitteilung ihrer Ansichten vernünftige und realistische Fristen setzen und eine adäquate Finanzierung und Unterstützung geben;

(j) Den Aufbau, das Capacity-Building, die Finanzierung und die wirksame Partizipation von Organisationen von Menschen mit Behinderungen oder von Gruppen von Menschen mit Behinderungen, einschließlich Eltern und Familien von Menschen mit Behinderungen in ihrer unterstützenden Rolle, auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung fördern. Dies schließt die Planung, die Entwicklung, die Reform und Umsetzung von politischen Strategien und Programmen auf lokaler, nationaler, regionaler, (einschließlich innerhalb einer Organisation der regionalen Integration) oder internationaler Ebene ein;(

k) Die Überwachung der Vertragsstaaten im Hinblick auf die Einhaltung von Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 33 Absatz 3 sicherstellen und die Führung einer solchen Überwachung durch Organisationen von Menschen mit Behinderungen ermöglichen.

(l) Unter Einbeziehung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen wirksame Durchsetzungsmechanismen mit sinnvollen Sanktionen und Rechtsbehelfen in Fällen der Nichteinhaltung der von den Vertragsstaaten nach Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 33 Absatz 3 zu erfüllenden Verpflichtungen entwickeln und umsetzen.

(m) Die Bereitstellung angemessener Vorkehrungen und die Zugänglichkeit aller Einrichtungen, Materialien, Meetings, Aufforderungen zur Einreichung von Unterlagen, Verfahren sowie Information und Kommunikation in Bezug auf öffentliche Entscheidungs-, Konsultations- und Überwachungsprozesse für alle Menschen mit Behinderungen sicherstellen, einschließlich für Menschen, die isoliert in Einrichtungen oder psychiatrischen Krankenhäusern leben, und für Menschen mit Autismus.

(n) Behinderungs- und altersgerechte Assistenz für die Partizipation von Menschen mit Behinderungen an öffentlichen Entscheidungs-, Konsultations- und Überwachungsprozessen über die sie repräsentierenden Organisationen bereitstellen. Strategien zur Sicherstellung der Partizipation von Kindern mit Behinderungen an Konsultationsprozessen zur Umsetzung des Übereinkommens entwickeln, die inklusiv, kinderfreundlich und transparent sind und ihre Rechte auf Meinungs- und Gedankenfreiheit respektieren;

(o) Konsultationen und Verfahren in einer offenen und transparenten Weise und in verständlichen Formaten führen, die alle Organisationen von Menschen mit Behinderungen miteinschließen;

(p) Sicherstellen, dass Organisationen von Menschen mit Behinderungen Finanzmittel und andere Formen von Ressourcen aus nationalen und internationalen Quellen erhalten und/oder beantragen können, einschließlich von Privatpersonen und Privatunternehmen, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Vertragsstaaten und internationalen Organisationen, und einschließlich des Zugangs zu Steuerbefreiungen und zur nationalen Lotterie.

(q) bestehende Konsultationsverfahren in nicht behinderungsspezifischen Rechtsbereichen zugänglich und inklusiv für Menschen mit Behinderungen über die sie repräsentierenden Organisationen gestalten;

(r) Menschen mit Behinderungen über die sie repräsentierenden Organisationen an öffentlichen Haushaltsprozessen, der Überwachung der Nachhaltigen Entwicklungsziele auf nationaler Ebene, internationalen Entscheidungsprozessen und internationaler Zusammenarbeit mit anderen Vertragsstaaten aktiv einbeziehen und eng konsultieren und entwicklungspolitische Strategien verabschieden, die die Rechte und Ansichten von Menschen mit Behinderungen bei der Umsetzung und Überwachung der Agenda 2030 auf nationaler Ebene systematisch in alle Bereiche miteinfließen lassen (Mainstreaming).

(s) Die Partizipation an, Repräsentation bei und leichten Zugang von Menschen mit Behinderungen zu Focal Points auf allen Ebenen der Regierung und den Koordinierungsmechanismen sowie ihre Kooperation mit und Repräsentation in unabhängigen Überwachungsstrukturen gewährleisten;

(t) Die Partizipation und Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen über die sie repräsentierenden Organisationen in internationale Menschenrechtsmechanismen auf regionaler und globaler Ebene fördern und sicherstellen;

(u) In enger Konsultation mit Organisationen von Menschen mit Behinderungen überprüfbare Indikatoren für gute Partizipation, konkrete Fristen und Zuständigkeiten für die Umsetzung und Überwachung definieren. Eine solche Partizipation kann zum Beispiel durch die Erläuterung des Umfangs ihrer Partizipation im Zusammenhang mit Vorschlägen für die Änderung von Gesetzen oder durch Angaben zur Zahl der Repräsentantinnen und Repräsentanten aus solchen Organisationen, die in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, gemessen werden.

94. The Committee acknowledges that States parties face challenges when implementing the right of persons with disabilities to be consulted and involved in the development, implementation and monitoring of legislation and policies to implement the Convention. States parties should, among others, take the following measures to ensure the full implementation of articles 4 (3) and 33 (3):

(a) Repeal all laws, including those denying legal capacity, that prevent any person with disabilities, regardless of type of impairment, from being closely consulted with and actively involved, through their organizations of persons with disabilities;

(b) Create an enabling environment for the establishment and functioning of organizations of persons with disabilities, by adopting a policy framework favourable to their establishment and sustained operation. This includes guaranteeing their independence and autonomy from the State, the establishment, implementation of and access to adequate funding mechanisms, including public funding and international cooperation, and the provision of support, including technical assistance, for empowerment and capacity-building;

(c) Prohibit any practices of intimidation, harassment or reprisals against individuals and organizations promoting their rights under the Convention at the national and international levels. States parties should also adopt mechanisms for protecting persons with disabilities and their representative organizations against intimidation, harassment and reprisals, including when they cooperate with the Committee or other international bodies and human rights mechanisms;

(d) Encourage the establishment of umbrella organizations of persons with disabilities, which coordinate and represent the activities of its members, and individual organizations of persons with disabilities with different impairments to ensure their inclusion and full participation, including those who are most underrepresented, in the monitoring process. If a State party faces obstacles in involving every individual organization of persons with disabilities in decision-making processes, they could include representatives of such organizations in permanent or temporary task forces etc., when it cannot be done through an umbrella organization or coalition of organizations of persons with disabilities;

(e) Adopt legislation and policies that recognize the right to participation and involvement of organizations of persons with disabilities and regulations that establish clear procedures for consultations at all levels of authority and decision-making. This legislative and policy framework should provide for the mandatory realization of public hearings prior to the adoption of decisions, and include provisions requiring clear time frames, accessibility of consultations and an obligation to provide reasonable accommodation and support. This can be done through clear references in laws and other forms of regulations to the participation and selection of representatives from organizations of persons with disabilities;

(f) Establish permanent consultation mechanisms with organizations of persons with disabilities, including round tables, participatory dialogues, public hearings, surveys and online consultations, respecting their diversity and autonomy, as indicated in paragraphs 11, 12 and 50. This can also take the form of a national advisory board, such as a representative national disability council representing organizations of persons with disabilities;

(g) Guarantee and support the participation of persons with disabilities through organizations of persons with disabilities, reflecting a wide diversity of backgrounds, including birth and health status, age, race, sex, language, national, ethnic, indigenous or social origin, sexual orientation and gender identity, intersex variation, religious and political affiliation, migrant status, impairment groups or other status;

(h) Engage with organizations of persons with disabilities that represent women and girls with disabilities and secure their direct participation in all processes of public decision-making in a safe environment, particularly relating to the development of policies regarding the rights of women and gender equality, and gender-based violence against women, including sexual violence and abuse;

(i) Consult with and actively involve persons with disabilities, including children and women with disabilities, through their representative organizations, in the planning, execution, monitoring and measuring of public decision-making processes at all levels, especially in matters affecting them, including in situations of risk and humanitarian emergencies, giving them reasonable and realistic timelines in providing their views and adequate funding and support;

(j) Encourage and support the creation, capacity-building, funding and effective participation of organizations of persons with disabilities or groups of persons with disabilities, including parents and families of persons with disabilities in their supportive role, at all levels of decision-making. This includes at the local, national, regional (including within a regional integration organization) or international levels, in the conception, design, reform and implementation of policies and programmes;

(k) Ensure monitoring of States parties’ compliance with articles 4 (3) and 33 (3), and facilitate organizations of persons with disabilities’ leadership in such monitoring;

(l) Develop and implement, with the involvement of organizations of persons with disabilities, effective enforcement mechanisms, with meaningful sanctions and remedies, for non-compliance with State parties’ obligations under articles 4 (3) and 33 (3);

(m) Ensure the provision of reasonable accommodation and the accessibility of all facilities, materials, meetings, calls for submissions, procedures and information and communication related to public decision-making, consultation and monitoring to all persons with disabilities, including persons isolated in institutions or psychiatric hospitals and persons with autism;

(n) Provide disability and age-appropriate assistance for the participation of persons with disabilities, through their representative organizations, in public decision-making, consultation and monitoring processes. Develop strategies to ensure the participation of children with disabilities in consultation processes for the implementation of the Convention that are inclusive, child-friendly, transparent and respectful of their rights to freedom of expression and thought;

(o) Conduct consultations and procedures in an open and transparent manner and understandable formats, inclusive of all organizations of persons with disabilities;

(p) Ensure that organizations of persons with disabilities can receive and/or seek funding and other forms of resources from national and international sources, including private individuals and companies, civil society organizations, States parties and international organizations, including access to tax exemptions, and the national lottery;

(q) Make existing consultation procedures in non-disability-specific areas of law accessible and inclusive of persons with disabilities, through their representative organizations;

(r) Actively involve and closely consult with persons with disabilities, through their representative organizations, on public budgeting processes, the monitoring of the Sustainable Development Goals at the national level, international decision-making and international cooperation with other States parties, and adopt development policies that mainstream the rights and opinions of persons with disabilities when implementing and monitoring the 2030 Agenda at the national level;

(s) Guarantee the participation, representation and easy access of persons with disabilities to focal points at all levels of Government and the coordination mechanisms, and their cooperation and representation within the independent monitoring frameworks;

(t) Promote and ensure the participation and involvement of persons with disabilities, through their representative organizations, in international human rights mechanisms at the regional and global levels;

(u) Define in close consultation with organizations of persons with disabilities verifiable indicators for good participation, concrete timelines and responsibilities for implementation and monitoring. Such participation can be measured, for example, by explaining the scope of their participation in connection with proposals for amending laws or reporting on the number of representatives from such organizations involved in decision-making processes.

Fußnoten

Footnotes

1 Das Sekretariat des Hohen Kommissars für Menschenrechte, Grundsätze und Leitlinien für einen menschenrechtsbasierten Ansatz bei den Armutsbekämpfungsstrategien der Vereinten Nationen, Absatz 64.2 A/HRC/31/62 Absatz 13

2 A/HRC/31/62 Absatz 13

3 Ebd., Absatz 14.

4 Ebd., Absätze 16-17.

5 CRPD/C/11/2, Anhang II, Absatz

6 Allgemeine Bemerkung Nr. 3 (2016) des Ausschusses für Frauen und Mädchen mit Behinderungen,
Absatz 5.

7 A/HRC/31/62, Absatz 38 und A/71/314, Absatz 64.

8 A/HRC/19/36, Absätze 15-17.

9 A/HRC/31/62, Absatz 63; und A/HRC/34/58, Absatz 63.

10 A/HRC/31/62, Absatz 64.

11 Artikel 7 Absatz 3 des Übereinkommens. Siehe Ausschuss für die Rechte des Kindes, Allgemeine Bemerkung Nr. 12 (2009) zum Recht des Kindes auf Anhörung, Absatz 134.

12 Allgemeine Bemerkung Nr. 12, Absatz 133.

13 Siehe Resolution 53/144 der Vollversammlung, Anhang.

14 A/HRC/31/62, Absätze 1-3.

15 CRPD/C/GBR/CO/1, Absätze 7 und 37; CRPD/C/BIH/CO/1, Absatz 58; CRPD/C/ARE/CO/1, Absatz 61; und CRPD/C/SRB/CO/1, Absatz 67.

16 A/HRC/31/62, Nr. 45; und A/HRC/20/27, Absatz 56.

17 A/HRC/31/62, Absatz 40.

18 Allgemeine Bemerkung des Ausschusses Nr. 6 (2018) über Gleichberechtigung und Nichtdiskriminierung, Absätze 23 und 40.

19 A/HRC/31/62, Absätze 75–77.

20 Ebd., Absätze 78-80.

21 Ausschuss für die Rechte des Kindes, Allgemeine Bemerkung Nr. 12, Absatz 132.

22 CRPD/C/COL/CO/1, Absatz 11 (a).

23 Ausschuss für die Rechte des Kindes, Allgemeine Bemerkung Nr. 12, Absatz 45.

24 CRPD/C/ARM/CO/1, Absatz 6 (a).

25 A/71/314, Absätze. 65–66.

26 CRPD/C/ESP/CO/1, Absatz 6; und CRPD/C/NZL/CO/1, Absatz 4.

27 A/HRC/31/62, Absätze 47-50.

28 SA/HRC/20/27, Absätze 67-68.

29 BRK/C/1/Rev.1, Anhang.

30 A/71/314, Absätze 65-66.

31 A/59/401, Absätze 82 (l) und (t); und A/HRC/31/62, Absätze 51-54.

32 A/71/314, Absätze 68-69.

33 Allgemeine Bemerkung Nr. 6, Absatz 72.

34 Ebd., Absatz 73 Buchstabe (h).

35 Büro des UN-Kommissars für Menschenrechte, Monitoring the Convention on the Rights of Persons with Disabilities: Guidance for Human Rights Monitors, Professional Training Series No 17 (New York und Genf, 2010).

36 Siehe Allgemeine Bemerkung Nr. 6.

37 Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, “Conceptual framework for monitoring outcomes of adolescent participation” (Paris, 2017). Verfügbar unter: www.unicef.org/adolescence/files/Conceptual_Framework_for_Measuring_Outcomes_of_Adolescent_Participation_March_2018.pdf.

38 Ausschuss für die Rechte des Kindes, Allgemeine Bemerkung Nr. 12, Absatz 21.

39 Ebd, Absatz 34.

40 CRPD/C/MDA/CO/1, Absatz 19, CRPD/C/AZE/CO/1, Absatz 21; und CRPD/C/TUN/CO/1, Absatz 21.

41 Allgemeine Bemerkung Nr. 2 (2014) über Zugänglichkeit, Absätze 5-7, 30.

42 Ebd,, Absätze 16, 25 und 48.

43 Beasley v. Australia (CRPD/C/15/D/11/2013), Absatz 8.9; und Lockrey v. Australia (CRPD/C/15/D/13/2013), Absatz 8.9.

44 Allgemeine Bemerkung Nr. 5 (2017) zur unabhängigen Lebensführung und Einbeziehung in die Gemeinschaft, Absatz 7.

45 Allgemeine Bemerkungen, Nr. 4, Paragraph 7.

1 Office of the United Nations High Commissioner for Human Rights, Principles and Guidelines for a Human Rights Approach to Poverty Reduction Strategies, para. 64.2 A/HRC/31/62, para. 13.

3 Ibid., para. 14.

4 Ibid., paras. 16–17.

5 CRPD/C/11/2, annex II, para. 3.

6 General comment No. 3 (2016) on women and girls with disabilities, para. 5.

7 A/HRC/31/62, para. 38; and A/71/314, para. 64.

8 A/HRC/19/36, paras. 15–17.

9 A/HRC/31/62, para. 63; and A/HRC/34/58, para. 63.

10 A/HRC/31/62, para. 64.

11 Article 7 (3) of the Convention. See Committee on the Rights of the Child, general comment No. 12 (2009) on the right of the child to be heard, para. 134.

12 General comment No. 12, para. 133.

13 See General Assembly resolution 53/144, annex.

14 A/HRC/31/62, paras. 1–3.

15 CRPD/C/GBR/CO/1, paras. 7 and 37; CRPD/C/BIH/CO/1, para. 58; CRPD/C/ARE/CO/1, para. 61; and CRPD/C/SRB/CO/1, para. 67.

16 A/HRC/31/62, para. 45; and A/HRC/20/27, para. 56.

17 A/HRC/31/62, para. 40.

18 General comment No. 6 (2018) on equality and non-discrimination, paras. 23 and 40.

19 A/HRC/31/62, paras. 75–77.

20 Ibid, paras. 78–80.

21 Committee on the Rights of the Child, general comment No. 12, para. 132.

22 CRPD/C/COL/CO/1, para. 11 (a).

23 Committee on the Rights of the Child, general comment No. 12, para. 45.

24 CRPD/C/ARM/CO/1, para. 6 (a).

25 A/71/314, paras. 65–66.

26 CRPD/C/ESP/CO/1, para. 6; and CRPD/C/NZL/CO/1, para. 4.

27 A/HRC/31/62, paras. 47–50.

28 A/HRC/20/27, paras. 67–68.

29 CRPD/C/1/Rev.1, annex.

30 A/71/314, paras. 65–66.

31 A/59/401, para. 82 (l) and (t); and A/HRC/31/62, paras. 51–54.

32 A/71/314, paras. 68–69.

33 General comment No. 6, para. 72.

34 Ibid., para. 73 (h).

35 Office of the United Nations Commissioner for Human Rights, Monitoring the Convention on the Rights of Persons with Disabilities: Guidance for Human Rights Monitors, Professional Training Series No. 17 (New York and Geneva, 2010).

36 See general comment No. 6.

37 United Nations Children’s Fund, “Conceptual framework for monitoring outcomes of adolescent participation” (March 2018). Available at www.unicef.org/adolescence/files/Conceptual_Framework_for_Measuring_Outcomes_of_Adolescent_Participation_March_2018.pdf.

38 Committee on the Rights of the Child, general comment No. 12, para. 21.

39 Ibid., para. 34.

40 CRPD/C/MDA/CO/1, para. 19; CRPD/C/AZE/CO/1, para. 21; and CRPD/C/TUN/CO/1, para. 21.

41 General comment No. 2 (2014) on accessibility, paras. 5–7 and 30.

42 Ibid., paras. 16, 25 and 48.

43 Beasley v. Australia (CRPD/C/15/D/11/2013), para. 8.9; and Lockrey v. Australia (CRPD/C/15/D/13/2013), para. 8.9.

44 General comment No. 5 (2017) on living independently and being included in the community, para. 71.

45 General comment No. 4, para. 7.

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