Das Deutsche Institut für Menschenrechte trauert um Michael Krennerich, einen begeisternden Menschenrechtler und langjähriges Mitglied im Kuratorium des Instituts. Kurz vor Ende des vergangenen Jahres starb Michael Krennerich mit 59 Jahren an seiner schweren Krankheit. Mit ihm verlieren das Institut und die deutsche Menschenrechts-Community einen beeindruckend kreativen Vordenker und Mitgestalter menschenrechtspolitischer Debatten in Deutschland. Michael Krennerich war zuletzt Professor am Institut für Politische Wissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dort einer der Programmdirektoren des „Master of Human Rights“.
Michael Krennerich war als Menschenrechtler so beeindruckend, da er wissenschaftliche Präzision mit einem wunderbar verständlichen Erklären des Themengebietes kombinieren konnte. Er war deshalb auch ein wichtiger Berater verschiedener Akteure der Menschenrechtsbildung in Deutschland, so auch des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Gleichzeitig hat er sich nicht nur um die Weiterentwicklung und Vermittlung menschenrechtlicher Standards und Verträge verdient gemacht, sondern sich für die Umsetzung der Menschenrechte in und durch Deutschland eingesetzt, als Vertreter des Nürnberger Menschenrechtszentrums im Forum Menschenrechte, bei dem er einer der langjährigen Koordinator*innen war.
Als Wissenschaftler hat Michael Krennerich viele menschenrechtliche Debatten vorangetrieben, beispielsweise als Mitbegründer und Mitherausgeber der „Zeitschrift für Menschenrechte“ oder als Mitherausgeber des „Handbuchs der Menschenrechte“. Er war einer der wenigen und gleichzeitig zentralen Expert*innen für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte in Deutschland. Seine Bücher, Studien und Artikel haben das Verständnis für diese Rechte im deutschen Sprachraum und darüber hinaus enorm vorangebracht. Als Mitglied im Forum Menschenrechte war er einer der entscheidenden Akteure, die erreichen konnten, dass Deutschland das Zusatzprotokoll zum Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte ratifiziert hat. Darüber hinaus nahm er Beratungsaufgaben für Bundesministerien, Organisationen und Institutionen wahr, um diese in der Umsetzung von Menschenrechten zu stärken.
Seine Kreativität und sein Interesse, sich immer wieder in neue Themen und Fragestellungen einzudenken, seine Fähigkeit zu geduldiger und beharrlicher Vermittlung und Umsetzungsarbeit für Menschenrechte und seine so kollegiale und menschliche Art der Zusammenarbeit waren Vorbild und prägend für viele Mitstreiter*innen in der deutschen Menschenrechtsarbeit und werden auch uns allen am Institut fehlen. Wir werden Michael Krennerich sehr vermissen. Seiner Familie und den Angehörigen gilt unser Mitgefühl.
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