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Eine effektive Bekämpfung von Menschenhandel braucht verlässliche Daten!

· Meldung

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Menschenhandel erklärt das Deutsche Institut für Menschenrechte:

„Das Lagebild des Bundeskriminalamts (BKA) verzeichnet in Deutschland einen Rückgang der abgeschlossenen Ermittlungsverfahren zu Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und der Arbeitsausbeutung. Das BKA befürchtet, dass eine Vielzahl von Straftaten im Bereich des Menschenhandels somit im Dunkelfeld verbleibt.

Daraus kann folgen, dass den Betroffenen der Schutz vor weiterer und wiederholter Ausbeutung fehlt und der Zugang zu Fachberatungsstellen und Entschädigung verschlossen bleibt. Das sendet auch ein negatives Signal an die Täter_innen, die ohne Strafe davonkommen.

Die Corona-Pandemie hat sichtbar gemacht, dass Menschen in prekären Lebenslagen besonders gefährdet sind, schweren Formen von Ausbeutung ausgesetzt zu sein. Ausgangsbeschränkungen haben den Zugang von Betroffenen zu Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen sowie aufsuchende Sozialarbeit erschwert.

Das Institut empfiehlt eine umfassende, ressortübergreifende und interdisziplinäre Strategie, die die Betroffenen in den Mittelpunkt stellt. Um die Handlungsbedarfe zu identifizieren und gezielte Schutz- und Unterstützungsmaßnahmen zu entwickeln, müssen die bei Behörden, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen existierenden Daten zusammengeführt und ausgewertet werden.

Dafür braucht es eine unabhängige Berichterstattungsstelle, wie sie die Europaratskonvention gegen Menschenhandel (ETS197) und die EU-Richtlinie gegen Menschenhandel (2011/36/EU) verpflichtend vorsehen. Wie diese funktionieren kann, wird derzeit durch das Deutsche Institut für Menschenrechte auf Initiative und mit Finanzierung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ entwickelt und erprobt.

Der internationale Tag gegen Menschenhandel rückt die Betroffenen von Menschenhandel zurecht in den Fokus. So appelliert Ghada Waly, Exekutivdirektorin des Büros der Vereinten Nationen für Suchtstoff- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), an die internationale Öffentlichkeit, die Geschichten der Betroffenen von Menschenhandel wahrzunehmen: ‚Jede_r einzelne Betroffene von Menschenhandel hat eine Geschichte, der wir zuhören sollten. Die Stimmen der Betroffenen sind entscheidend, um Menschenhandel vorzubeugen, Betroffene zu unterstützen und Täter_innen  zur Rechenschaft zu ziehen‘.“

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