Neue Publikation zur Situation osteuropäischer Arbeitskräfte in der häuslichen Betreuung in Deutschland erschienen
Seit Jahren wird in Deutschland über finanzielle und personelle Lücken in der Versorgung betreuungsbedürftiger älterer Menschen diskutiert. Mit Blick auf die zunehmend alternde Gesellschaft bei gleichzeitig ansteigendem Fachkräftemangel rückten hierbei die stationäre und ambulante Pflege in den Fokus der Politik. Häufig unberücksichtigt bleiben aber nach wie vor die Lebens- und Arbeitsbedingungen in der häuslichen Betreuung – obwohl die meisten älteren Menschen so lange wie möglich im eigenen Haushalt leben möchten. Dies hat dazu geführt, dass sich verschiedene Beschäftigungsmodelle für die so genannte Live-in-Betreuung etabliert haben, die in den meisten Fällen von osteuropäischen Frauen geleistet wird. Diese Beschäftigungsmodelle bieten Einfallstore für zum Teil extreme Formen der Arbeitsausbeutung.
Es kommt einerseits zu Verletzungen von Arbeitsrecht aufgrund der Ausgestaltung der Beschäftigung etwa durch ausbeuterische Vertragsinhalte, irreguläre Beschäftigung oder auch (schein-)selbstständiger Tätigkeit. Andererseits ergeben sich aus der häufig kurzzeitigen Beschäftigung in Deutschland für migrantische Live-ins auch weitere Hindernisse beim Zugang zu grundlegenden Rechten, etwa beim Zugang zu medizinischer Versorgung. Live-ins sind darüber hinaus mit besonderen Schwierigkeiten konfrontiert, die sich aus der Tatsache ergeben, dass sie in Privathaushalten arbeiten und wohnen. Sie erleben starke Überlastung und körperliche sowie sexualisierte Gewalt. Obwohl Fachkreise und Medien immer wieder auf ausbeuterische Bedingungen hingewiesen haben, hat das bisher nicht zu einer Regulierung dieser Beschäftigungsverhältnisse geführt.
Die heute erschienene Analyse „Arbeitsausbeutung abschaffen. Osteuropäische Arbeitskräfte in der häuslichen Betreuung in Deutschland“ leistet einen Beitrag zu einem besseren Verständnis für die Arbeits- und Lebensbedingungen der Live-ins und verdeutlicht anhand von sechs Fallbeispielen aus der Beratungspraxis typische Problemkonstellationen, die sich aus den Beschäftigungsverhältnissen ergeben. Sie verdeutlicht den Handlungsbedarf bei der Regulierung der Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse von Live-ins, diskutiert Handlungsansätze und formuliert Handlungsempfehlungen für die Politik, wie die Menschenrechte der Betroffenen gewährleistet werden können.
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